Musikalisch bis in die Wurzeln
Für jeden etwas dabei
Musik als Spaß am geselligen Zusammensein, aus lauter Freude an der gemeinsamen Bewegung heraus hat bis heute nichts von seiner Wirkung auf die Töchter und Söhne der Stadt eingebüßt. Das reicht von der Tradition der Meistersinger über barocke Komponisten bis hin zu zeitgenössischer Musik. Auch bilden weltliche Renaissance-Musik und kirchlicher Barock einen gewichtigen Teil des Musiklebens der Stadt.
Gerade in den vergangenen Jahrzehnten hat sich Rothenburg auch verstärkt der ganzen Vielfalt historischer und eben auch zeitgenössischer Musikstile gegenüber geöffnet. Hinzu kam die Gründung einer Städtischen Musikschule (1984) und eines eigenen Stadt- und Jugendblasorchesters, mit dem nachhaltig in die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen investiert wurde.
Die Geschichte der Rothenburger Kirchenmusik reicht bis in die Anfangszeit der Reformation zurück. Einige der Kantoren am bedeutendsten Gotteshaus der Stadt, der St.-Jakobs-Kirche, waren weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Komponisten und Musiker. Die Barock-Meister Erasmus Widmann und Franz Vollrath Buttstett gehören dazu, aber auch Georg Falck, der in seiner Heimatstadt Rothenburg in Personalunion Komponist und Kapellmeister, Musikwissenschaftler und -forscher war.
Zentrum der städtischen Kirchenmusik ist die imposante St.-Jakobs-Kirche bis heute geblieben. Das liegt vor allem an der Rieger-Orgel, die anno 1968 die alte Steinmeyer-Orgel ablöste und deren kraftvoller, warmer Klang bei Gottesdiensten und Konzerten das gesamte gotische Kirchenschiff erfüllt. Rund hundert Konzerte im Jahr mit z. T. hochkarätigen Solisten und Ensembles aus dem In- und Ausland finden hier jährlich statt. Kantorin von St. Jakob ist Jasmin Neubauer.
Freunde der Kammermusik finden in Rothenburg bei Kunst Kultur Korn in der zur Kulturhalle umfunktionierten Central-Garage Korn oder, im kleineren Rahmen, in einer der zahlreichen Veranstaltungen Gelegenheit, anspruchsvolle klassische Musik zu genießen.
Zu den Höhepunkten des Musikkalenders gehört auch das Rothenburger Meisterkonzert, das seit 1988 Ende November von den Nürnberger Symphonikern alle zwei Jahre in der Reichsstadthalle aufgeführt wird. Auch das beliebte Konzert zum Neuen Jahr mit dem zum Symphonieorchester erweiterten Ansbacher Kammerorchester ist seit Jahren fester Bestandteil des Kulturkalenders, und Ende Januar ein musikalischer Start ins neue Jahr.
Seitdem das Taubertal-Festival gegründet wurde, gehört auch die zeitgenössische Popmusik dazu. Seit 1995 säumen hier Jahr für Jahr mitten im August Tausende von Besuchern die Eiswiese vor den Toren Rothenburgs, wo sie sich vom Rhythmus und Sound der E-Gitarren, der Keyboards und Schlagzeuge mitreißen lassen.
Beim Kneipenfestival im Januar begeistern regionale wie internationale Cover- und Live-Bands sowie DJ‘s in den vielen urigen Kneipen und hippen Locations. Während des Jahres amüsieren sich dort auch junggebliebene Generationen bei 70‘er, 80’er und anderen Themenpartys, bis hin zu Rock- und Jazzabenden.
Die Ambassadors of Music spielen ihre Konzerte am Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber. Die Chöre folgen in den Kirchen Rothenburgs. Prämierte amerikanische Highschool-Orchester machen auf ihrer Tour durch Europa auch Halt in Rothenburg ob der Tauber. In ihren einstündigen Konzerten geben sie populäre klassische Stücke aber auch Melodien aus Hollywood-Blockbustern zum Besten. Die Schüler kommen aus allen Teilen der USA und treten als Sieger ihrer jeweiligen Bundesstaaten die Reise an. Endstation ist dabei traditionell Rothenburg ob der Tauber. Die Ambassadors of Music kommen seit 48 Jahren nach Rothenburg ob der Tauber. Am sichtbarsten sind natürlich die Auftritte der Orchester am Marktplatz. Sehenswert sind aber auch die Chöre, die oft am Abend in der Franziskanerkirche und Heilig-Geist-Kirche von Rothenburg ob der Tauber auftreten.