Hier kaufen Sie in Rothenburg ob der Tauber ein

Hier kaufen Sie in Rothenburg ob der Tauber ein

Wir stellen Ihnen an dieser Stelle Einzelhändler aus Rothenburg ob der Tauber vor

Lokal einkaufen heißt: Bei Menschen einkaufen, die einen kennen. Lokal einkaufen gibt Ihnen die besondere Inspiration. Bekannt ist Rothenburg ob der Tauber für das ganzjährige Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrt in der Herrngasse. Auch die Familie Leyk steht mit ihren Lichthäusern für weihnachtliches Flair. Neben der Manufaktur in der Erlbacher Straße findet sich in der Altstadt in der Schmiedgasse ein Laden.

Doch Rothenburg ob der Tauber hat viel mehr zu bieten: Hier treffen Sie in der Altstadt auf exklusives Handwerk, das es so nur in Rothenburg gibt. Einige der Anbieter haben sich in der Gruppe Handmade zusammengetan. Und Sie treffen auf Modeläden, die eigene Kreationen anbieten oder mit ihrer feinen Auswahl zielgenau den Geschmack der Kundschaft treffen.

In eine romantische Mittelalterstadt passen natürlich auch Spezialgeschäfte wie Zur Waffenkammer in der Oberen Schmiedgasse – hochwertig geht es hier ins Reich von Rittern und Burgherren. Da leuchten Kinderaugen – und wenn die Augen schon leuchten: Rothenburg gilt als Märchenstadt, ist wie gemacht für zauberhafte Spaziergänge und für den Spielzeughandel. Ob Teddies oder hochwertiges Holzspielzeug – in Rothenburgs Gassen werden Sie fündig.

A propos fündig: Leseratten finden in der Hafengasse und Rödergasse in den drei hervorragend sortierten Buchhandlungen sicherlich ihr Glück. Auf Sportive wartet am Rödertor die Familie Hübsch mit ihrem Intersport-Laden. Ideen für Dekorationen sowie Läden mit hochwertiger Feinkost ziehen die Besucher an. So spiegelt sich in Rothenburgs Geschäften die ganze Vielfalt der Besucherinteressen wider.

Wir stellen Ihnen hier einige Persönlichkeiten aus den Geschäften Rothenburgs vor – von Modedesigner bis zum Töpfer, vom Mittelalter-Enthusiasten bis zum Weihnachts-Liebhaber, vom Winzer bis zum Metzger. Und wir freuen uns, wenn wir Sie beim Einkaufen in Rothenburg ob der Tauber treffen.

Die aktuellen Regelungen und Öffnungszeiten im Einzelhandel finden Sie hier.

Einkaufen in Rothenburg ob der Tauber -
Das neuste Portrait

Die Zuckerversteher - Das Team der Sweets Company

Und wo finde ich das?

Im Web: Sweets Company

Michi, Franz und Johannes machen mit der Sweets Company in der Spitalgasse in Rothenburg ob der Tauber in Bonbons – wer mag, kann bei der Produktion der süßen Versuchung zuschauen.

Live dabei sein, wenn Süßes entsteht. Das können die Besucher von Rothenburg ob der Tauber seit dem Juli 2021, wenn sie in der Spitalgasse bei Franz, Michi und Johannes in der Sweets Company vorbeischauen und bei der Entstehung von Bonbons direkt dabei sein können. Blaubeere, Melone, Maracuja, Eukalyptus finden sich als Geschmackssorten abgepackt im Bonbonregal. 27 Geschmacksrichtungen gibt es insgesamt, am Tag unseres Besuchs riecht es im Laden nach Apfel. Genauer: nach saurem Apfel. Und weil es so schön dazu passt, haben Franz und Michi ihre Bonbons mit einem frechen Smiley-Symbol angefertigt. Bei der Produktion ist man hautnah dabei, blickt im Laden über die Theke: „Vom Aufkochen des Zuckers, über das Formen der Produktion über das Schneiden bis zum Abpacken machen wir hier alles“, beschreibt Franz die Schritte im kleinen Laden im Süden der Rothenburger Altstadt.

Gelernt hat Franz das Bonbonmachen vor sieben Jahren in Köln, trat auf Messen auf und startete in Oldenburg mit Geschäftspartnern den ersten Laden. In Rothenburg ob der Tauber arbeitete er mit der Bonbonmanufaktur in der Schmiedgasse zusammen, lerne dort schon Michi langsam ein. Als es dort nicht mehr passte, suchten sich beide ein neues berufliches Umfeld – die Sweets Company. „Unser neuer Geschäftspartner Johannes hat uns davon überzeugt, wieder in das süße Geschäft einzusteigen“, erzählt Michi während sie die circa 6 Kilogramm schwere, flüssige Zuckermasse an einem Haken an der Wand streckt. Das sieht nicht nur anstrengend aus, das ist es auch: „Bonbonmachen ist kein Zuckerschlecken“, lacht Franz und betont: „Nach einem vollen Tag Bonbonproduktion hält sich das Feierabendbier manchmal nur noch mit Mühe.“

1,8 bis zwei Tonnen Bonbons stellen die drei seit Ende Oktober für den Reiterlesmarkt her, pro Tag sind das zu Spitzenzeiten 50 Kilogramm an Bonbons bei mehreren Produktionen. Noch nicht genug an rekordverdächtigen Zahlen? Pro Monat stellt das Team dann 500.000 Bonbons her. „Wir ziehen die Zuckermasse dabei von ursprünglich 70cm pro Produktion auf 45 Meter. Pro Monat stellen wir also circa sechs Kilometer Bonbons her, das ginge dann quasi zweimal um die Stadtmauer von Rothenburg“, verdeutlicht Franz die harte körperliche Arbeit, die dahinter steckt und im Falle der Sweets Company gleichzeitig auch eine Kunst darstellt. Die Muster in den Bonbons müssen mit den verschiedenen Zuckerschichten und -farben schon vorab genau geplant und gelegt werden. „Wir arbeiten nicht mit Walzblöcken, die wie Plätzchenformen funktionieren, sondern planen unsere Motive in den Bonbons genau vor, ehe wir die Produktion rollen. Wir können somit auch Aufträge für Firmen oder Hochzeiten passgenau anfertigen“, beschreibt Franz den Handmade-Charakter der Sweets Company.

„Wir machen klassische Rockbonbons mit Motiv“, beschreibt Franz. „Rock“ meint in diesem Fall den Felsen und nicht die Musikrichtung. Das Motiv kann ein Smiley sein, ein Tier (der Renner zu Halloween: eine Spinne) oder eben das Firmenlogo auf Bestellung. „Wir setzen nun auf Farben, die zu 100% aus Obst, Gemüse und essbaren Pflanzen bestehen. Sie werden deklariert als färbende Lebensmittel. Unsere ´´Farben´´ sind 100 % clean und alle vegan“, betont Franz, ganz gesund ist das Zuckervergnügen für die Zähne aber natürlich immer noch nicht. „Aber so schlimm kann es ja nicht sein, zuletzt hatten wir ein Team einer Zahnarztpraxis für ein Firmenevent – und die Herren und Damen vom Fach müssen ja wissen, wie sich das auswirkt.“ Neben Firmenevents und Kindergeburtstagen im Laden ist die Sweets Company auch auf Märkten präsent und zeigt ihr Handwerk live: „Am Reiterlesmarkt 2021 werden wir mit einer Bude präsent sein.“

Neben Bonbons finden sich noch Zuckerstangen und Lollies im Sortiment. „Wir sind die Zuckerversteher und die Qualität der Produkte in der Sweets Company kommt nicht von ungefähr.“ Den Zucker verstehen, wie das geht? „Ganz wichtig ist schon einmal die richtige Temperatur beim Aufkochen: wenn der Zucker richtig temperiert wird, glänzt die Masse ganz ohne Zusatzmittel wie Wachs. Und auch auf der beheizten Arbeitsplatte kannst du beim Prozess der Formung über die rechtzeitige Regulierung der Temperatur ganz viel richtig machen.“ Wir haben verstanden – und kosten Saures – also einen sauren Apfelbonbon.

Taschenbier - Tom Vargen setzt auf fränkischen Hopfen

Und wo finde ich das?

Tom Vargen bringt fränkische Bierspezialitäten nach Rothenburg ob der Tauber – und vom Taschenbier in der Galgengasse wandert das in die Hände von Hopfenverstehern

Craft Beer – auch so ein Phänomen, bei dem es darum geht das Besondere im vordergründig Banalen zu finden: in diesem Fall im Bier. Craft Beer, handgemachtes Bier setzt sich ab von den großen industriellen Marken der Welt und der geneigte Biertrinker sendet mit dem Konsum die Botschaft aus: „Da mache ich nicht mit, bei dieser Massenware. Ich kenne mich aus.“ Wenn wir dieses Phänomen genauer betrachten, so stellen wir fest: ganz Franken ist voll von Craft Beer, von kleinen Brauereien. Freilich: nicht überall überwiegt der Überschwang zu aromatisierten Hopfen, in Franken werden auch die Traditionalisten mit den Voll-, Rot- und Rauchbieren in den kleinen Brauereien abgeholt. In Rothenburg ob der Tauber werden Kunden, die das besondere im Bier suchen, seit diesem Jahr in der Galgengasse abgeholt. Taschenbier heißt der Laden von Tom Vargen, der mit seinen vier Mitarbeitern die fränkische Bierkultur in Rothenburg befördert.

Als Wahlbamberger lebt Vargen im Epizentrum der nordbayerischen Bierkultur, geprägt von über 300 Brauereien von Bayreuth über die Fränkische Schweiz bis nach Reichelshofen. „Ich muss ganz ehrlich sagen: Landwehr-Bräu kannte ich aus meiner Zeit in Bamberg gar nicht, da ist das nicht so präsent. Ich habe das hier in meiner Zeit in Rothenburg ob der Tauber aber sehr schätzen gelernt und natürlich sind alle Spezialitäten der Nachbarn auch bei uns im Sortiment.“ In diesem vertraut er auf die kleinen Brauer Frankens wie Rittmayer, Schroll Bräu, Weißenoher oder Hetzel aus Bad-Staffelstein. „Unser Ziel mit Taschenbier ist es, dass wir die fränkische Bierkultur in Rothenburg ob der Tauber ins Schaufenster stellen. Das richtet sich insbesondere an die Rothenburger, die mal ‚etwas anderes‘ probieren wollen. Aber natürlich auch an die Gäste aus aller Welt, die hier Station machen und Frankens Geheimtipps in Sachen Bier kennenlernen.“ Das Bier gibt es in der Flasche auf die Hand oder im praktischen Sechsertragerl, die Preisspanne reicht von 2 Euro bis 2,50 Euro – je nach Menge. „Am Abend gibt es bei uns immer das Feierabendbier als Angebot. Samstags haben wir auch immer eine Aktion mit Fassbier, das wollen wir weiter ausbauen und im kommenden Jahr auch die Brauer direkt einladen, damit der Konsument einen Einblick hinter die Kulissen bekommen kann.“ Neben der Späti-Atmosphäre in Rothenburg will Vargen in Zukunft also auf Events setzen: Bierverkostungen für Gruppen und regelmäßige öffentliche Termine für Bierverkostungen sollen dann ebenso hinzukommen wie Bierwanderungen. „ Wir wollen das Produkt Bier erlebbar machen, auch in einer Stadt wie Rothenburg ob der Tauber, die im fränkischen Kontext nicht für Bier steht. Wir werden auch auf die Geschichte des Bieres in Rothenburg blicken, hier gab es ja einst viele Brauereien in der Stadt.“ Taschenbier ist der dritte Laden von Tom Vargen mit dem Konzept „Trink lokal“: neben dem Original in Bamberg ist er auch in Leipzig präsent. Der Laden in Rothenburg lebt von der Reduktion auf das Wesentliche: Sofa, Theke, Bierregal. „Bei uns spricht das Produkt für sich selbst, großes Brimborium in der Präsentation wollen wir bewusst vermeiden.“

Tom Vargen blickt auch selbst immer wieder über den Tellerrand, oder besser: den Flaschenhals, hinaus. „Wenn wir privat unterwegs sind, ist es selbstverständlich, dass ich mich nach der lokalen Biermarke erkundige und schaue, was es da gibt. Ich sehe Bier und das Angebot in unseren Laden als Genuss. Etwaigen Sauftourismus möchte ich nicht befördern, das gibt unser Produkt und die damit einhergehende Preisspanne auch zum Glück nicht her.“ Auch die ersten Kündenwünsche von Rothenburg Bierliebhabern habe ihn schon erreicht – und die setzt sein Team gern um: „Aktuell haben wir das Spezial aus Bamberg ins Sortiment aufgenommen, das hat ein Stammkunde bei uns abgefragt.“ Im Westen Frankens findet auch Vargen noch kleine Brauereien: Zwanzger in Uehlfeld hat er aktuell im Blick. Und welches Bier kann Vargen empfehlen? „Das Grünhopfenpils der Brauerei Kundmüller in Weiher beim Bamberg ist spitze. Die wurde nicht umsonst zur besten Privatbrauerei Deutschlands gekürt.“ Für Experimentierfreudige: Wer einmal weg will vom klassischen Biergeschmack, der kann mit dem kaltgehopften Green Monkey Mandarina der Brauerei Weißenoher probieren: „süßlich Citrusaromen umschmeicheln den Körper dieses Bieres“, heißt es auf der Website der Brauerei – klingt nach einem gelungenen Taschenbier.

Dekoration und mehr

Die ganze Bandbreite des Töpferns - Evelyne Weiß können die Besucher in der Galgengasse in "Keramik mit Hand und Fuß" auch über die Schultern blicken.

Und wo finde ich das?

Alltägliches, Dekoratives und Schmuck

Dieses One-Woman-Geschäft in der Galgengasse bietet einzigartiges Kunsthandwerk– die Rothenburgerin Evelyne Weiß hat sich mit ihrem Laden & Werkstatt („Keramik mit Hand und Fuß“) einen Lebenstraum erfüllt.

Dranbleiben, beharrlich sein und die Chance nutzen – was erst mal nach der Job-Beschreibung eines Detektivs oder eines Bundesligaverteidigers des alten Schlages klingt, passt auch auf Evelyne Weiß recht gut. Denn Keramikerin werden das klingt leicht, eine Ausbildungsstelle finden bleibt aber meist unerreicht. So absolvierte die Rothenburgerin Evelyne Weiß nach ihrem Schulabschluss zunächst eine  Ausbildung zur Kindererzieherin. „So richtig begeistert war ich aber schon immer  von der Töpferei. Das begann, als wir mit der Schule  in der Werkstatt des legendären Rothenburgers Fritz Ehler waren“ erklärt Weiß ihre Faszination.

Umso größer war dann die Freude, als sich in Dinkelsbühl und später im kleinen Unterschlauersbach bei Fürth eine Möglichkeit zur Töpferlehre auftat. „Dort habe ich drei Jahre lang das Töpferhandwerk erlernt. Die Handschrift des Lehrbetriebs nimmt man schon mit,entwickelt  dann aber auch seinen eigenen Stil.“ Denn eigentlich ist das mit dem  Handwerk eine Untertreibung, die Töpferkunst trifft es wohl eher. Seit 2006 ist Evelyne Weiß nun selbstständig, seit 2008 hat sie die Werkstatt und den Laden in der Galgengasse von Rothenburg ob der Tauber – ein weiterer glücklicher Zufall: „Das war früher das Schildergeschäft in Rothenburg, dort habe ich mein erstes Pkw-Kennzeichen abgeholt. Die Werkstatt  und den Laden fand ich schon damals toll. Als ich dann nach vielen Jahren mitbekam, dass diese  zur Pacht stehen, gab’s kein Halten mehr.“

Kein Halten gibt es auch für die Kunden, wenn sie die Einzelstücke im Laden von Evelyne Weiß sehen. Die Klassiker im Verkauf sind die kunstvoll verarbeiteten und bemalten Tassen, Becher und Müslischalen.   Den Grundstoff bezieht Weiß aus dem Fachhandel für Töpfereibedarf, verarbeitet, formt und brennt alles in der integrierten Werkstatt des Ladens. Das Schöne: Interessierte können Evelyne Weiß bei der Arbeit auch gleich zuschauen. „Ich produziere eigentlich immer das, was gerade im Sortiment abverkauft ist. Und natürlich die individuellen Direktbestellungen  von Kunden“, die sowohl  überwiegend  von Privatpersonen aber auch Firmen,Brauereien oder Arztpraxen bei ihr hinterlegen. Bei genauer Betrachtung erscheint übrigens auch das Töpfergeschäft saisonal: im Sommer geht Gartendeko mehr, im Winter sind Kerzenhalter und Teekannen der Renner. Immer mehr im Kommen: der Schmuck, den Evelyne Weiß aus Ton formt. Vom Ohrhänger über die Kette bis zum Armreif und Fingerring deckt sie hier die ganze Bandbreite ab.

In einem coronafreien Jahr zieht es Evelyne Weiß übrigens aus ihrem Laden immer wieder zu den Kunden: Auf acht bis zehn Kunsthandwerkermärkten im bayerischen Raum ist sie dann pro Jahr präsent, kümmert sich selbst um Anlieferung, Aufbau und Verkauf vor Ort. Auch die Buchhaltung und Verwaltung von Bestellungen sowie die Pflege der Inhalte in den Sozialen Medien macht sie selbst. Die Leidenschaft für die körperlich anstrengende Töpferei lässt sie bei all diesen Aufgaben aber nicht den künstlerischen Aspekt vergessen:als Mitglied in verschiedenen Künstlervereinigungen (u.a. Rothenburger Künstlerbund)  bereitet sie für Ausstellungen u.a.  aufwendige Unikate wie Figuren oder besonders gestaltete Dosen vor. Dranbleiben, beharrlich sein und mit Leidenschaft die Chance nutzen – das gilt für Evelyne Weiß also nach wie vor.

Der Mut zur Nische - Das EIGENART bietet dekorative Ideen aus ganz Europa

Und wo finde ich das?

Im Web im Rothenburg Online Store: EIGENART

Auf der Pirsch nach dem Besonderen

Den Mut zur Nische und den Mut zum Besonderen braucht es, wenn man im Bereich der Dekoration neben den etablierten Größen in Rothenburg ob der Tauber bestehen will. Eine Blaupause, wie das funktionieren kann, liefert Helmut Hochwald vom EIGENART.

Viel Geduld und Ruhe braucht der Jäger – nicht nur jener in Feld und Wald. Auch jener, der nach geeigneten Produkten Ausschau hält, sollte eins mitbringen: Muse und ein waches Auge. Wer auf den in sich ruhenden Helmut Hochwald im EIGENART von Rothenburg ob der Tauber trifft, kann sich gut vorstellen, dass die Prüfung eines neuen Artikels mit viel Bedacht und Sorgfalt geschieht. Einfach macht es sich der Inhaber des kleinen Ladens sicher nicht, wenn man seiner Schilderung folgt: „Meine Lebensgefährtin und ich reisen oft durch das Land, weil ich ihr ohnehin vieles von Deutschland zeigen möchte. Dabei haben wir immer ein offenes Auge für Produzenten von Kunsthandwerk vor Ort, mit dem Ziel das Besondere zu finden und eine Nische zu füllen.

In einem eher hochpreisigen Segment ist Hochwald mit Artikeln aus Deutschland und auch aus anderen Ländern unterwegs: Figuren aus Bronze, Keramik, Geschnitztes aus Holz – viel Handarbeit und viel außergewöhnliche Stücke, die teilweise nicht einmal per Versand lieferbar sind. „Wir haben einen Anbieter von hochwertigen Figuren aus Norddeutschland, bei dem wir selbst die Ware abholen. Das lohnt sich aber, weil uns das ein Alleinstellungsmerkmal verschafft.“ Hochwald weiß aber auch, alles Gute und Schöne muss nicht immer teuer sein, und so findet man im EIGENART auch Artikel, die jeden ansprechen. „Aber auch hier gilt für uns: wir prüfen jeden Artikel, Billigprodukte haben im EIGENART nichts verloren.“ Besonders im Fokus stehen für ihn Designideen aus dem skandinavischen Raum: „Damit setzen wir uns ab, das sind moderne und zeitgemäße Produkte. Einfach etwas, was uns selbst auch anspricht.“ Neuerungen im Sortiment stimmt er gerne mit seinem Team ab.

Eine Herausforderung in Rothenburg ist die hohe Durchdringung mit internationalen Gästen: und viele verschiedene Gäste bringen viele verschiedene Geschmäcker. Die sind freilich laut Hochwald für das EIGENART nicht die einzige Zielgruppe: „Tagesgäste aus Stuttgart, Nürnberg oder Würzburg sind für uns genauso wichtig. Im Bereich der Skulpturen sind wir ja in einem Segment, dass man nicht einfach mal ins Reisegepäck steckt.“ Anders formuliert: die hochwertigen Stücke finden ihre Käufer eher bei den Gästen aus Deutschland und den Nachbarländern. Sie werden auch in diesem Sommer nach Hochwalds Einschätzung wieder wichtig sein: „Durch die Pandemie war 2020 ein schwieriges Jahr für den Wareneinkauf, auch 2021 müssen wir deshalb einiges berücksichtigen und ändern.“ Zum Glück kann Hochwald auf eine jahrelange Erfahrung und ein breites Feld an Zulieferern zurückgreifen, ist er doch seit 2008 erfolgreich in diesem Markt unterwegs. Auch für ihn gilt aktuell: neue Recherchereisen sind schwer, die gängigen Messen stehen nicht an. Er selbst versucht sich bei Atalanda im Rothenburg Online Shop zuerst mit Vendula Handtaschen, denn die sind der Renner: „Viele Stammgäste haben sich da schon eine echte Kollektion angelegt und kommen immer wieder auf uns zurück“ – nun eben auch online.

Das kreative Etwas am Papier - Andrea Ballbach setzt bei Living Paper dekorative Ideen um

Und wo finde ich das?

Papier, das Spaß macht

Was ist das Lebendige am Papier? Für Andrea Ballbach eine einfache Frage – sie bringt ja das Leben in ihrem Laden „Living Paper“ in der Galgengasse selbst ins Papier.

Warum liebt Andrea Ballbach ihren Laden Living Paper so sehr? „Weil ich aus einem relativ einfachen Produkt wie Papier etwas machen kann, was den Menschen Freude bereitet, ihnen Spaß macht“, meint die Besitzerin des Ladens in der Galgengasse von Rothenburg ob der Tauber. Dort ist sie im letzten Jahr aus der Rödergasse hingezogen. Seit 2014 bereitet sie ihren Kundinnen mit Living Paper einen bunten Hingucker beim Bummel durch die Gassen. Dekorative Elemente für die eigenen vier Wände fertigt Andrea Ballbach, ebenso Papierboxen für das individuelle Geschenk – hier wird schon die Verpackung zum Hingucker. Stellt sich unmittelbar die Frage: Wie kam Sie zu dieser Leidenschaft? „Ich habe mich schon immer eher für die kreativen Berufe interessiert. Gestartet bin ich als Keramikerin, für mich war immer klar: ich will einen gestalterischen, kreativen Beruf ausüben.“

Nun bereitet sie mit ihren bunten Kreationen und Ideen den Menschen eine Freude. Nun könnte man meinen: das konzentriert sich doch alles auf die Vorweihnachtszeit, die Deko-Zeit schlechthin. Doch weit gefehlt, meint Andrea Ballbach: „Ich liefere den Menschen eine Inspiration mit meiner Warenpräsentation im Schaufenster, die ich regelmäßig wechsle. Das geht auf jahreszeitliche Besonderheiten ein. Meine Kunden greifen das gern auf und wollen es dann zu Hause bei sich ebenso schön haben.“ Bei Andrea Ballbach können die Kunden sowohl fertige Deko-Elemente erwerben, aber auch hochwertiges Material einkaufen, um selbst bastlerisch aktiv zu werden. „Ich beziehe mein Grundmaterial von kleinen Labels aus Mainz, Innsbruck, Berlin und München. Das sind dann meist Designs und Motive, die kein anderer hier vor Ort hat.“ Neben Papier gibt es auch Wolle, Garne und Stempel – ein Paradies für die DIY-Bewegung.

Und auch viele Tagesgäste zieht es in den besonderen Laden, der mit seiner bunten Vielfalt so einladend wirkt. Exklusive Post- und Geschenkkarten reichern das Angebot an. Eine Karte ist sogar exklusiv für „Living Paper“ designt: sie zeigt das Plönlein und wurde von der Stieftochter gefertigt. „Die gibt es so nur bei mir und nehmen viele gern als Mitbringsel mit.“ Aber auch so kommen viele in den Laden und lassen sich von den dekorativen Ideen von Andrea Ballbach inspirieren.

Teddy total - das Teddyland in der Herrngasse

Und wo finde ich das?

Teddies pur – das gibt es in Rothenburg ob der Tauber nur im Teddyland in der Herrngasse. Stella und Matthias Unger haben das Unternehmen in den 90ern aufgebaut und sind den Teddys bedingungslos treu geblieben.

Teddys, das steht für viele Synonym mit der Firma Steiff im nahen Schwäbischen. Doch wer sich mit Stella und Matthias Unger vom Teddyland in der Herrngasse von Rothenburg ob der Tauber unterhält, der lernt: in der Szene der Teddy-Liebhaber sind auch noch ganz andere Marken relevant. „Wir haben Sammler, die nur die traditionellen Teddys sammeln, manche fragen ausschließlich Unikate nach, manche eher abstrahierte Bären“, erklärt Matthias Unger. Seit den 1990ern betreibt er den Laden, mit seinem Geschäftspartner Manfred Feurer hatter er einst das Abenteuerland für Teddys mit Wäldern und Bäumen konzipiert. Später trennten sich die geschäftlichen Wege – seitdem gibt es zwei Teddy-Geschäfte in Rothenburg ob der Tauber.

Das Teddyland in der Herrngasse kennt keine anderen Tiere, wie seine Frau Stella betont: „Wir sind den Teddys treu geblieben. Von den Bären aus Mohair oder Plüsch über Kinderbücher bis hin zu Taschen oder Kalendern. Wir haben ausschließlich Produkte mit Teddys – den Bären – in unserem Laden.“ Ein überdimensionierter Teddy begrüßt die Gäste in der Herrngasse freundlich, der Plüschgenosse stellt eine beliebte Selfie-Station in der Altstadt dar. „Wir verkaufen hier nicht nur ein Produkt, wir verkaufen die Emotion, die hinter dem Teddy für viele Personen steht“, erklärt Stella Unger. Und das beginnt für den Kenner schon bei der Art und Weise, wie ein Verkäufer den Bären hält. Am Arm aus dem Regal ziehen? Ein NoGo – wie Matthias Unger illustriert. In die Ellenbeuge und aufrecht präsentiert er dem Gast den Bären der Wahl.

Matthias Unger hatte den Laden in den 90ern von seinen Eltern übernommen. Antiquitäten und Souvenirs bestimmt damals das Sortiment. „Mir war klar: Wenn ich sinnvoll etwas am Laden verändern will, muss ich mich thematisch spezialisieren und damit herausstechen. Und so kamen wir gemeinsam auf die Teddys, schafften die Erlebniswelt“, beschreibt Unger die beabsichtigte Magnetwirkung der Ladenpräsentation.

Wer mit Kindern durch die Herrngasse geht, der kommt am Teddyland kaum vorbei. Und wer einmal drin ist und genauer hinschaut, der erkennt: Teddys gibt es ja nicht nur von Steiff. Gut, klar war einem das schon. Die deutsche Traditionsmarke dominiert den Markt aber doch eindeutig. Nicht so im Teddyland: „Wir verkaufen nichts mit dem wir uns nicht identifizieren können. Über die Messen und die Sammler haben wir uns einen einzigartige Marktüberblick verschafft: Neben Steiff gibt es bei uns Hermann-Teddys aus Hirschaid bei Bamberg. Oder aus England die bunt-verrückten Charlie-Bären.“ Diese verströmen einen viel individuelleren Charakter als der typische Steiff-Bär und finden so eine andere Käuferschaft. „Unser Anspruch ist es, dass wir den Leuten die Bären bieten können, die sie suchen. Manche Sammler streben nur nach Unikaten, die gehen dann gar nicht in den offenen Verkauf, sondern wir schreiben die Sammler über unsere Kundenkartei direkt an, sobald der Bär fertig ist“, erklären Stella und Matthias Unger unisono.

So entsteht eine enge Bindung zu den Kunden – aber auch zu den Herstellern. Zu manchen Designern und Künstlern der Bären besteht eine freundschaftliche Bindung („Annerose Schneider aus Ansbach besucht uns regelmäßig“), Matthias Unger schaffte es in die Jury der weltweiten Fachmesse Teddy Total in Deutschland und vergab den Oscar der Teddybären. Stella Unger wurde von einer Firma eingeladen, den eigenen Teddy mitzugestalten: Kopfform, Größe sind wichtige Parameter – und natürlich gibt es auch Teddys mit Rothenburg-Bezug im Sortiment. “ Wir sind am Point of Sale, nahe am Kunden. Das haben natürlich auch die Firmen erkannt und fragen uns immer wieder bei Produktentwicklungen“, zeigt Matthias Unger das Standing in der Nische.

Teddy Total heißt es also auch zukünftig in der Herrngasse. Stella und Matthias Unger geht es dabei nicht  nur um das Geschäft. „Ein japanischer Freund hat mal einen Nachmittag vor unserem Geschäft in der Sonne verbracht und die Leute beobachtet, die aus dem Teddyland kamen. Und dann sagte er zu mir: Weißt du was? Die gehen alle mit einem Lächeln raus!“ Seitdem sitzen auch Stella und Matthias Unger ab und an vor ihrem Laden und überzeugen sich selbst vom Mehrwert der Teddys. Denn die – so Stella Unger – sind mit ihrem treuen Blick und ihrer Heimeligkeit echte Seelenheiler. Und werden das auch immer bleiben.

Mit diesen Bären lebt die Nostalgie – Die Geschwister Unger verkaufen bei „Teddys Rothenburg“ in Rothenburg ob der Tauber nicht einfach nur Spielzeug, sondern vor allem Emotionen.

Und wo finde ich das?

Von Bären und Sammlern

Für solche Geschäfte ist Rothenburg ob der Tauber gemacht: Teddys Rothenburg in der Oberen Schmiedgasse findet seine Kunden unter Sammlern und Gästen aus aller Welt, die sich einen typisch deutschen Bären ins Wohnzimmer holen wollen.

Typisch deutsch, typisch Rothenburg ob der Tauber – diese Assoziation klappt das ganze Jahr in coronafreien Jahren recht formidabel. Eine Assoziation, die die Gefahr des Klischees mit sich trägt. Die aber dann funktioniert, wenn der Kunde im Einzelhandel emotional angesprochen wird und sich an etwas erinnert: die Kindheit, Bilder der Vorfahren. Eine starke Währung, die der Händler – gut umgesetzt in der Präsentation der Produkte – für sich nutzen kann. Ein solch typisch deutsches Markenprodukt verkaufen in der Oberen Schmiedgasse Rothenburg ob der Tauber die Inhaber von Teddys Rothenburg. Die Steiff Bären kommen aus Giengen an der Brenz. Das ist circa 75 Minuten Fahrtzeit entfernt von Rothenburgs Altstadt. Nicht ganz so weit kommen die Seifenblasen vom Pustebären an der Geschäftsfassade, den viele Rothenburg-Besucher sicher kennen – und die Rothenburger Kinderwelt garantiert. Bis zum Rödertor oder zur Jakobskirche treibt es die ein oder andere Seifenblase durchaus.

Die drei Kinder des Gründers Manfred Feurer haben das Unternehmen in der Oberen Schmiedgasse 2013 von ihrem Vater geerbt und führen es in seinem Sinne weiter. Dieser hatte die Idee eines Teddy-Ladens in Rothenburg ob der Tauber einst als Mitarbeiter bei der Firma Käthe Wohlfahrt in den Sinn bekommen. Aus einer Idee wurde ein Plan, der Vater machte seinen eigenen Laden auf: „Teddys Rothenburg“. Dieser ging nach seinem Tode an die Kinder, die mit dem Bären aufgewachsen sind. Aber wie ist es in einem Teddyparadies aufzuwachsen? Die Leidenschaft für die Teddys von Steiff entwickelte bei den Geschwistern nach und nach. „Der klassische Teddy-Bär von Steiff ist kein Spielzeug für Kinder, sondern ein emotionales Sammlerobjekt. Zuhause spielte das für uns eigentlich keine direkte Rolle“, berichten die Geschwister. Alle halfen schon von klein auf im Laden, bekamen so auch die Bedeutung der Markenteddys und Kuscheltiere für die Sammlergemeinde mit. „Schon unser Vater hat ja die Steiff-Klubabende in Rothenburg veranstaltet. Das führen wir fort und dort bekommst du die Bedeutung der Neuerungen für die Teddy-Freunde mit. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel Wert diese Stammkunden auf die Tiere legen, wie sie den neuen Bären zum ersten Mal anfassen.“ 50 bis 60 Sammler sind es in normalen Jahren bei diesen Treffen mit einem Dozenten der Firma Steiff, wo es auch um die Produktneuheiten aus dem Hause Steiff geht. Und so wird man doch auch selbst mitgerissen.

Im Laden selbst sind es dann einige mehr, 3000 Produkte finden sich dort insgesamt. Von den klassischen Teddy-Bären mit Mohair-Fell über die waschbaren Plüschtiere für die Kleinen bis zur Steiff-Kinderkleidung. „Wir bilden im Laden 90 Prozent des Sortiments der Firma Steiff ab“, bringt der Geschäftsführer Herr Unger die Vielfalt in der Oberen Schmiedgasse auf den Punkt. Zudem gibt es ob der langjährigen Kooperation mit Steiff auch Exklusivkollektionen mit Rothenburg-Bestickung: So prangt auf einem der Bären das stilisierte Wappen der Stadt.

Die aktuellen Kollektionen abseits der klassischen Teddys drehen sich häufig um Figuren aus den gängigen Disney-Produktionen und anderen berühmten Plüschtieren. „Bei den Teddys selbst geht der Trend eher zum quietschig-bunten und weg vom klassischen braunen Teddy-Bären“. „Viele unsere Stammkunden sind ja schon etwas älter, die neue Ausrichtung ist sicherlich auch der Versuch, neue und junge Kunden anzusprechen.“ Die kommen in einem normalen touristischen Jahr bei Teddys Rothenburg vorwiegend aus den USA und Ostasien – insbesondere Japan und Korea. „Unsere vorwiegende Kundschaft sind seltener Familien, sondern Erwachsene, die ein solcher Bär emotional anspricht und denen auch die Qualität der gehobene Preisklasse der Steiff-Produkte bewusst sind.“ Da bringt der im Spätsommer 2020 gefühlte Run der deutschen Gäste auf die Altstadt nur wenig Linderung auf der Einnahmenseite. Es bleibt zu hoffen, dass sich der stationäre Handel im laufenden Jahr wieder normalisiert, da trotz eigener Website  und verschiedener Verkaufsplattformen die Zukunft derzeit  nicht gesichert ist. Auf  dem eigenen Shop www.teddys-rothenburg.de kann man das gesamte Sortiment zwar bewundern, dennoch möchten wir doch – insbesondere die Kinder werden uns zustimmen – die Seifenblasen von Teddys Rothenburg weiter durch die Gassen ziehen sehen.

Feinkost in Rothenburg ob der Tauber

Hier wird die Schokolade zum verbindenden Element - Alex Hildebrand und alex allegra Schokolade

Und wo finde ich das?

Darf es etwas Schokolade sein? 

Wenn es um Schokolade geht, werden Kinder (und auch manche Erwachsene) ganz schnell besitzergreifend. Alex Hildebrand von Alex allegra Schokolade hat es geschafft, aus der süßen Versuchung in der Georgengasse von Rothenburg ob der Tauber ein Gemeinschaftserlebnis zu machen.

In Rothenburg ob der Tauber landete Alex Hildebrand wegen des Tourismus – klingt logisch, ist aber bei genauerem Hinsehen nicht ganz so einfach wie Sie jetzt vielleicht denken. Den Konditormeister zog es nach den schokoladigen Lehrjahren in der Schweiz mit seiner Partnerin zurück nach Deutschland. Dabei war das Paar gedanklich eigentlich schon an Rothenburg ob der Tauber vorbei im sauerländischen Winterberg ehe der Ruf in Form eines Vorstellungsgesprächs die Gattin nach Rothenburg führte. Die gelernte Hotelkauffrau stellte sich vor, aus dem Job wurde zunächst nichts. Bei Alexander Hildebrand, als Begleitung mit vor Ort in der Tauberstadt, folgte aber die Liebe auf den ersten Blick: ein Ladengeschäft in der Georgengasse hatte es dem Chocolatier angetan. „An die Selbstständigkeit, einen eigenen Laden hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinen Gedanken verschwendet. Dann liefen wir durch die Gassen, entdeckten das Geschäft – damals ein Zeitschriften- und Büchergeschäft – und ich dachte: das ist es.“ Das einstige Milchgeschäft erwies sich als kleiner Vintage-Schatz nachdem die Regale des Zeitschriftenhandels weg waren. Die Fliesen versprühen den Charme der 60er und der alte Milchkannenwaschraum dient Alex Hildebrand zur Schokoladenmanufaktur.

Nach fünfeinhalb Jahren kann man sagen: Aus alex allegra Schokolade – den Grundstoff bezieht er aus Schwyz und aus Norddeutschland, nachhaltig / fair, alles qualitativ hochwertig – macht der Ein-Mann-Unternehmer viel mehr als ein bloßes Ladengeschäft. In Corona-freien Zeiten tummeln sich die Gäste zu Ostern oder Weihnachten in seinem Laden und kreieren in einem echten Gemeinschaftsevent ihre ganz individuelle Schokofigur. Da wird viel gelacht, da wird viel probiert, da ist der Kunde kein Kunde sondern ein kleiner Schokolehrling. „Ich habe ganz viele Gäste, die jedes Jahr hierherkommen und einen eigenen Schokonikolaus anfertigen – aus ganz Rothenburg, aus ganz Deutschland und sogar ein Duo aus Kanada.“ Schokolade verbindet. Und wer mal keine Zeit hat, eine eigene Figur in den Kursen zu formen, der bekommt sie von alex allegra Schokolade passfertig und individualisiert nach Bestellung. Das muss nicht immer der (Oster)Hase oder Weihnachtsmann sein: Neben Bären und individualisierten Grußkarten aus Schokolade der Renner: Traktoren aus Schokolade. „Da merkt man stark, dass Rothenburg ob der Tauber ländlich geprägt ist. Für die Hochzeiten und Geburtstage wird ein Traktor ganz gern mal an Landwirte verschenkt. Das musste ich beim Formenbauer extra durchdrücken, weil ich so viele Nachfragen hatte. Und nun hat er auch einen Traktor im Sortiment. Wichtig in dieser Hinsicht für mich: die Farbe des Gefährts, das ist bei den Landwirten ja sehr stark in den Marken ausdifferenziert.“ So weiß Alex Hildebrand mittlerweile: Fendt = grün, New Holland = blau – auch eine Form des Spezialwissens.

Was die Nähe zum ländlichen Raum aber auch noch mitbringt: die Nähe zu regionalen Produkten, die sich super in der Schokolade und in Pralinen machen. Haselnüsse bezieht er so von einem Landwirt aus der Gegend, mit einem Schnapsbrenner aus Niederstetten produziert er Liköre für seine Pralinenkreationen. Fast schon ein Klassiker bei alex allegra: die Bierschokolade, die in Kooperation mit Landwehr Bräu entstand. Neben den Rothenburger Stammkunden – „ich liebe den direkten Austausch mit meinen Nachbarn, da ist auch eine große Hilfsbereitschaft vorhanden“ – freuen ihn auch die Bestellungen von Unternehmen, die ein individuelles Präsent für ihre Belegschaft bei ihm finden: bis zu 250 Packungen mit Köstlichkeiten packt Alex Hildebrand schon einmal für solch einen Großkunden. Freundlich und aufgeschlossen erlebt Alex Hildebrand seine Rothenburger, nur bei einem Thema können sie in seinem Laden ungemütlich werden: „Wenn die Pralinen mit dem hochprozentigen Rum einmal aus sind, ernte ich schon enttäuschte Blicke.“ Das hat sich aber meist schnell erledigt, denn nach einem Probierstück gilt meist die alte Weisheit: Schokolade macht glücklich.

Gelebte Nachhaltigkeit: die Ölmanufaktur Kreiselmeyer aus Lohr bei Rothenburg ob der Tauber

Und wo finde ich das?

Ein 2020er Öl vom Leinsamen gefällig? 

Die Hof-Manufaktur Kreiselmeyer aus Lohr stellt hochwertige Speiseöle selbst her

Wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus? Wie ernähren wir uns gesünder? Diese großen Fragen treiben Tobias Kreiselmeyer aus Lohr bei Rothenburg ob der Tauber um. Sein Ansatz: hochwertige Speiseöle aus dem Familienbetrieb, welche rund um Rothenburg zum Verkauf stehen und auch bei den Kooperationspartnern aus der Gastronomie Anklang finden.

Tobias Kreiselmeyer ist auf dem Hof seiner Eltern im kleinen Lohr bei Rothenburg ob der Tauber aufgewachsen. Wer der Romantischen Straße gen Süden folgt, der kommt durch den unscheinbaren Ort bei Insingen – keine zehn Kilometer entfernt von der Altstadt von Rothenburg. Mit dem Vater zusammen betreibt Tobias Kreiselmeyer in fünfter Generation den Hof als Haupterwerbsbetrieb. Die Familie lebt von ihrem Land und mit dem Land. Steht aktuell das Milchvieh im Vordergrund, so strebt Tobias langfristig eine Umorientierung hin zum Direktvermarkter hochwertiger Speiseöle an. Dieser mutige Prozess ist in vollem Gange, noch läuft der Betrieb beider Geschäftszweige aber parallel. Doch das Geschäft mit dem Rapsöl, Leinöl, Hanföl und weiteren Speiseölen aus regionalem Anbau wächst stetig. Kooperationen mit Supermärkten, Drogerien oder Gastronomen wie der Familie Rother vom Hotel Reichsküchenmeister in Rothenburg ob der Tauber erweisen sich als fruchtbarer Nährboden für die nachhaltige Geschäftsidee.

Auf den Plan mit der Ölproduktion kommt Tobias Kreiselmeyer während seiner Ausbildung und den Praktika im Ausland. „In Kanada und Neuseeland habe ich in viele Betriebe Einblicke gewinnen können, die Landwirtschaft komplett anders denken als wir hier in Franken“, benennt Tobias die Blickrichtung über die Ozeane und den Tellerrand. „Die bewusste und gesunde Ernährung war bei uns dank meiner Mutter – einer Hauswirtschaftslehrerin – zuhause schon immer ein wichtiges Thema, lange bevor es zum Trend wurde. Und dann kam ich in Kanada erstmals mit Leinsamen und in Neuseeland mit Nutzhanf in Kontakt.“ Dieses Wissen vertieft Tobias, nimmt deutschlandweit zu Betrieben Kontakt auf, die schon mit dem Thema befasst sind. Auch bei der Grünen Woche in Berlin erkennt er: das ist vielleicht sein Ding, hier sieht er die langfristige Zukunft des elterlichen Betriebs.

Heute, zwei Jahre später, produziert er bereits 10.000 Liter Speiseöl auf 17 bis 18 Hektar eigener Fläche. Mit Blaumohn und Schwarzkümmel hat er sein Sortiment erweitert. „Da sind Landwirte aus der Region auf mich zugekommen“ – generell eine interessante Perspektive. Die Ölpresse steht auf dem heimischen Hof. Und wer mit Tobias länger spricht, der erkennt die Parallelen zwischen dem Ölproduzenten und einem Winzer. Die Qualität der Öle ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit und vom Klima. „Ein 2019er Leinöl schmeckt nicht unbedingt wie ein 2020er. Niederschlag und Trockenheit sind wichtige Faktoren, die wir nicht beeinflussen können“, meint Tobias Kreiselmeyer. „Stellschrauben, die wir beeinflussen können, drehen sich im Kern um die Temperatur mit welcher das Öl gepresst wird. Widerstand und Geschwindigkeit in der Anlage sind hier die relevanten Komponenten. Hanf hat zum Beispiel eine härtere Schale als Raps und muss deshalb langsamer gepresst werden.

Der Verkaufsladen auf dem Hof ist mittlerweile eine Anlaufstelle für Radgruppen, die Felder will er mit Schildern und QR-Codes versehen, die zur Website und einer autarken Feldführung leiten. Auch den Vertrieb nimmt Tobias Kreiselmeyer in die eigene Hand. „Das ist jenes Feld, wo ich am meisten dazulernen musste. Der direkte Kontakt zu den Geschäftspartnern in der Region ist mir aber wichtig. So kann ich ermessen, wer auch wirklich hinter unserem Produkt und Konzept steht“. In Rothenburg ob der Tauber kann der Kunde das Öl der Manufaktur Kreiselmeyer bei Eisen Keitel sowie in den Edeka- und REWE-Supermärkten vor Ort erwerben. Mitglied ist die Hofmanufaktur Kreiselmeyer auch im Netzwerk des Regionalbuffets, wo lokale Direktvermarkter mit Restaurants kooperieren.

Pralinenträume am Plönlein: Anna Kaerlein-Seip von Grand Cru

Lieblingsorte Rothenburg ob der Tauber - Plönlein

Und wo finde ich das?

Schokolade statt Sportstudium – die feinen Pralinen vom Rothenburger Plönlein

Sie verließ das Neun-Häuser-Dorf Hochbach nahe Burgbernheim gen großer Stadt – und kehrte nach Stationen in Frankfurt am Main und St. Moritz/Schweiz mit jeder Menge Schokolade und als Olympiasiegerin zurück. Anna Kaerlein-Seip betreibt nun seit dem 18.9.2019 das feine Pralinengeschäft „Grand Cru“ am Plönlein, dem Wahrzeichen von Rothenburg ob der Tauber. Die Pralinen und Schokoladen kommen alle aus ihrer Manufaktur am heimischen Gehöft, zwanzig Kilometer von der Tauberstadt entfernt.

Anna Kaerlein-Seip ist hineingestolpert in ihre Pralinenmanufaktur „Grand Cru“. Das behauptet die zweifache Mutter aus der Nähe von Burgbernheim zumindest. Mit 15 nahm sie sich vor, eine Torte für einen Bekannten zu backen. „Kannst du das überhaupt?“, fragte die Oma kritisch. „Das kann ja nicht so schwer sein“, sagte die junge Anna, damals noch ohne nennenswerte Praxiserfahrung. Und ein paar Jahre später steht sie da mit ihrem Pralinenladen „Grand Cru“  in Rothenburg ob der Tauber, nur 20 Minuten entfernt gelegen von der Manufaktur in ihrem kleinen Heimatdorf Hochbach bei Burgbernheim.

Sportstudium oder Schokolade – so lautete die Wahl für sie nach dem Abitur. Das Ganze resultierte 2008 im Olympiasieg für Kaerlein-Seip. Aber nicht im Stadionrund sondern im ebenso anstrengenden und fordernden Wettbewerb  der Patissiere. Diese Berufung erlernte sie zuvor auf Ihrer Wanderschaft durch die gehobene Patisserie in St. Moritz und nach Frankfurt am Main, weil sie „endlich allein und in der großen Stadt leben wollte“. Was den Erfolg noch süßer machte: Kaerlein-Seip holte sich den Titel im Team mit ihrem späteren Mann – zum Zeitpunkt der Olympiade war die Beziehung drei Monate alt. Was folgte: die Rückkehr in die mittelfränkische Heimat, zwei Kinder und eine hervorragende Manufaktur in einem ehemaligen Bauernhof.

Der große Nachteil am heimatlichen Standort: viel Laufkundschaft hat man im Neun-Häuser-Dorf Hochbach nicht. Und so erinnerte sich Kaerlein-Seip an ihre Kindheit und an die vielen Ausflüge ins nahe Rothenburg ob der Tauber – insbesondere zur (Vor)Weihnachtszeit. Die Anlaufstelle, die ihre Kinderaugen zum leuchten brachten: Käthe Wohlfahrt und das Weihnachtsdorf. Jedes Jahr gab es von den Eltern eine original Glaskugel aus dem Weihnachtsdorf bis Anna als Jugendliche eine ansehnliche Anzahl für einen eigenen Baum vorweisen konnte. Mit dem eigenen Nachwuchs ging 2019 an die Stätte kindlicher Freuden. Und so viel sei gesagt: die Begeisterung für die bunten Weihnachtsornamente aus der Herrngasse wurde vererbt. Und der neue Laden am Plönlein, einem Wahrzeichen Rothenburgs, bereichert die Schmiedgasse mit süßen Versuchungen.

Und die wechseln ständig: ein ständiger Prozess ist das Sortiment der Manufaktur „Grand Cru“: fünf Kollektionen bereitet Kaerlein-Seip Jahr für Jahr auf, jahreszeitlich abgestimmt und mit jeweils sechs Sorten. Neben Klassikern im Sortiment experimentiert Kaerlein-Seip immer gern an neuen Varianten. Für den Reiterlesmarkt gesetzt: ihre Pralinenkreation mit Tonkabohnen. Und wer weiß: vielleicht entscheidet sich nach dem Genuss einer „Grand Cru“-Praline ein Rothenburger Abiturient für die süße Lehre – anstatt fürs Sportstudium.

Mittelalter-Zeitreise in Rothenburg ob der Tauber

Hier reisen Sie ins Mittelalter: Carolin und Johannes Wittmann von "Zur Waffenkammer" in Rothenburg ob der Tauber

Waffenkammer

Und wo finde ich das?

Schwerthändler aus Leidenschaft
Carolin und Johannes Wittmann spezialisieren sich in der Waffenkammer auf das Mittelalter

Obacht, ein Fall für die Vorurteilsschublade: in der mittelalterlichen Altstadt von Rothenburg ob der Tauber verkauft jemand Schwerter und Rüstungen. Wie Sie als Unternehmer trotz dieser Konstellation nicht im Klischee enden? Das schauen Sie sich am Besten bei Carolin und Johannes Wittmann in der Schmiedgasse ab. Qualität, Leidenschaft und Expertenwissen im Marktsegment der Mittelalter- und Fantasy-Nostalgiker führen zu einem Einkaufserlebnis der Extraklasse – wo auch der Begriff „Erlebnis“ nicht zum bloßen Marketingklischee verkommt…

Als Kind war die Waffenkammer für Johannes Wittmann immer ein ganz besonderer Anlaufpunkt in Rothenburg. Kein Wunder, wenn er seine Kindergarten- und Schulfreunde zum Laden seiner Tante Marianne mitnahm, wurden Jungsträume wahr: Die Waffenkammer gründete Marianne Wittmann in der Schmiedgasse in den frühen 1960er-Jahren. Morgensterne gehörten zu den ersten Produkten, die sie hier an die zahlreicher werdenden Gäste aus Übersee verkaufte. Einen Bezug zum Mittelalter? Hatte Marianne zu dieser Zeit noch nicht, den Laden hatte die Familie Wittmann in der 50ern übergangsweise als Bücher- und Schreibwarenhandel genutzt, nachdem der eigentliche Laden am Kapellenplatz bei der Bombardierung Rothenburgs im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Mit dem Wiederaufbau des Bereichs rund um den Kapellenplatz Mitte der 1950er  konnte Marianne Wittmann das Haus in der Schmiedgasse anderweitig nutzen und entschied sich für Replika aus den Zeiten der Ritter und Burgfrauen. Und in ihrem Neffen Johannes Wittmann fand sie später einen willfährigen Helfer: „Das ist ein Abenteuerspielplatz, das Beste überhaupt“, strahlen auch heute noch seine Augen, wenn er von seiner Kindheit und der Zeit im Laden spricht. Welcher Teenager kann schon von sich behaupten, dass er Äxte und Schwerter an aus Menschen in aller Welt verkauft? Die sehr enge Bindung zu seiner Tante blieb auch bestehen als er Radiologieassistent in Würzburg lernte. Der eigentliche Wunschtraum stand unverändert: die Waffenkammer weiterführen in der er schon als Kind geholfen hatte.

Und das macht Johannes mit seiner Frau Carolin seit dem 1.1.2005 mit voller Leidenschaft. „Wir haben die besten Kunden, die es gibt“, ist sich Johannes sicher und erklärt auch warum: „Unsere Kunden sind immer freundlich, entspannt und interessiert, wir versuchen Ihre Wünsche zu erfüllen und Sie können Ihr Hobby mit unseren Produkten aus und erleben.“ Sein Ziel: jeder Kunde – ob nun Stammgast oder Gelegenheitskäufer – soll den Laden glücklich und inspiriert verlassen. So machte sich das Paar an die flächenmäßige Erweiterung des Ladens, der nun weit in das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert führt. Für manche geht es sogar ins Kellerverlies: dort ist eine Selfie-Station mit mittelalterlichen Gewandungen entstanden. „Das macht einen verschwindend geringen Teil unserer Umsätze aus. Aber darum geht es uns in diesem Falle auch gar nicht: das Einkaufen soll hier ein Erlebnis sein. Jeder Kunde soll mit einem Lächeln die Waffenkammer verlassen“, betont Johannes.

Wer sind eigentlich diese Kunden? Ganz neu im Corona-Sommer: Familienväter, die dem Nachwuchs im heimischen Wald ein Schnitzmesser an die Hand geben möchten – frei nach dem Motto: Schnitzen statt Strandurlaub. Und sonst?  Vorwiegend deutsch und amerikanisch. Das Klientel reicht vom verzweifelten Schwertkämpfer der dringend eine neue Schaukampfwaffe für die passende Epoche sucht, über den Gelegenheitskäufer bis zum Kenner. Letztere sind der Grund, warum Johannes Wittmann folgende Job-Anforderung formuliert: „Man muss viel lernen in diesem Laden. Und man lernt nie aus!“ Bloß im Laden stehen und ein paar Schwerter verkaufen? Das ist nicht der Anspruch von Johannes Wittmann und auch nicht der Anspruch seiner Stammkundschaft: Vom Magister in Geschichte bis zum Fantasy-Nerd, die treue Fangemeinde will unterhalten werden. In der Waffenkammer einkaufen heißt für diese Sorte Gast auch immer: über die Waren philosophieren – was für Johannes den Reiz ausmacht: „Du lebst mit dem Laden, die Resonanz solcher Kunden gibt dir so viel!“ Welche Schwertform passt in die Wikingerzeit, wie schwer war eine authentische Rüstung aus dem Mittelalter? Das sind dann die Fragen. Johannes unterscheidet dabei in zwei Gruppen von Stammkunden: jene, die das authentische wollen. Und jene, die etwas „fürs Auge“ wollen und sich von Fantasy-Literatur der Marke „Game of Thrones“ mitreißen lassen. Für alle und auch für Sie als Leser gilt: Wenn auch Sie mal ein passendes Schwert benötigen, sind sie bei Caro und Johannes Wittmann in der Waffenkammer in Rothenburg ob der Tauber an der richtigen Stelle.

Mode und Lifestyle in Rothenburg ob der Tauber

Scarlett Vintage - Second Hand Mode in der Galgengasse

Wer sucht, der findet. Das geht nicht vielen Gästen zunächst beim Bummel durch die Gassen von Rothenburg ob der Tauber so. Das geht auch Silvia Inglis so, wenn sie ihrem Hobby frönt: Flohmärkte besuchen, Second Hand einkaufen und einfach nur glücklich nach Hause gehen.

Mittlerweile hat sie die Leidenschaft für gebrauchte Klamotten zum Geschäft gemacht und ist mit Scarlett Vintage in der Galgengasse eine feste Adresse – auch wenn sie lediglich Freitag und Samstag das Geschäft öffnet. Denn für Silvia Inglis ist Scarlett Vintage in aller erster Linie eine Herzensangelegenheit, ein Hobby neben der Festanstellung. „Gerade weil es da manchmal mit all den Schicksalen für mich etwas trübsinniger nach Hause geht, stellt der Laden den perfekten Ausgleich dar“, beschreibt Inglis die Funktion des Ladens als emotionalen Ausgleich. „Ich selbst bin schon immer gern über Flohmärkte in der Gegend gestreift. Ob in Wörnitz, Diespeck, Würzburg oder Ochsenfurt – diese Schatzsuche hat mich schon immer fasziniert“, beschreibt Inglis die Beginne.

Das Schicksalhafte an diesem nicht standardisierten Einkaufen ist, das sie besonders fesselt: „Das finde ich super, das passt auch noch gerade. Dann ist das eben so, dann hat das Kleidungsstück eben mich gefunden“, erklärt sie den Überraschungseffekt. Sehr wichtig ist natürlich auch für Inglis der ökologische Nebenaspekt der Wiederverwendung: „Ich konnte mit dieser Wegwerfgesellschaft und der daraus resultierenden extremen Überproduktion noch nie etwas anfangen.“ Dass dieses Bewusstsein mittlerweile in der jungen Fridays for Future Generation und darüber hinaus gesellschaftlich zum guten Ton gehört, merkt Silvia Inglis auch beim Blick auf ihre Kundschaft: Denn die, so hat sie bemerkt, wird immer jünger und immer mutiger: „Aber auch eine 80Jährige kommt immer wieder vorbei und gehört zu meinen Stammkunden.“

So kommen zu Scarlett Vintage nicht nur jüngere Kunden, sondern auch gut betuchte Damen, die nicht sparen müssen sondern secondhand aus Überzeugung kaufen und die Welt dadurch ein Stück besser machen wollen. Vom Tourismus ist Inglis in ihrer Nische nicht abhängig, 80 Prozent der Kunden seien Wiederholungstäter. „Natürlich zieht es immer wieder Übernachtungsgäste zu mir in den Laden, wenn sie mein Schaufenster sehen. Aber das ist erst einmal die reine Neugier.“ Denn auf die Auslage im Schaufenster legt Inglis als gelernte Dekorateurin besonderen Wert. Die hochwertige Damenmode und stilvollen Accessoires wie Handtaschen bezieht sie von mittlerweile 474 Zulieferkunden aus ihrer Kartei – eine stolze Zahl. „An Angebot mangelt es mir selten, ich nehme nur fünf Teil pro Person. Das musste ich so machen, um auch Neukunden eine Chance zu geben.“ Positiver Nebeneffekt: So bleibt das Sortiment immer spannend und mit der Qualität der angebotenen Kleidung und Accessoires gibt es auch keine Probleme. Nicht bunt aber farbenfroh, in den Details oftmals verspielt – das spiegelt den Stil vieler Einzelstücke am einfachsten wider. Der Erfolg gibt ihr Recht, 2014 startete sie mit Mirjana Neumeister („Sie hat mich in der Entscheidung bestärkt“) im Alten Stadtgraben, seit 2018 sind die beiden Läden nun räumlich getrennt und Scarlett Vintage ist seitdem in der Galgengasse mit dem eigenen Laden präsent. „Ich hatte nie so etwas wie einen Businessplan. Der persönliche Gewinn, die Zufriedenheit, die macht es aus – nicht das Streben nach Gewinn.“ Scarlett Vintage Fashion – eine echte Herzensangelegenheit also

Bella figura - Irene Sieber bringt die Farbe ins Spiel

Und wo finde ich das?

Froh zu sein Bedarf es wenig, heißt es so schön in einem beliebten Kinderlied. Irene Sieber vom Modegeschäft Bella Figura in der Rödergasse von Rothenburg ob der Tauber nimmt man das sofort ab. „Seitdem ich den Laden in Rothenburg 1989 aufgemacht habe, habe ich nie zuerst ans Geld gedacht. Mein erster Gedanke war: Ich möchte bunte Kleidung für Menschen wie mich“, beschreibt Irene Sieber ihre Motivation.

Sie verkauft ausschließlich Kleidung in den großen Größen (42 – 60) für Menschen, die im normalen Einzelhandel schwerlich ein kleidsames Stück für sich finden. Und der Start verlief für Irene Sieber wirklich schleppend: „Anfangs hätte ich mit einer roten Couch wohl mehr verdient. Die Zuhör- und Motivationsfunktion als Besitzerin war für viele ein Hauptgrund, um bei mir vorbeizuschauen. Und ich habe das gern gemacht und mache das weiter gern: denn ich bin ein geselliger Mensch.“

Und ein gut gelaunter noch dazu. So fällt es nach einem Gespräch mit Irene Sieber nicht schwer zu glauben, dass sie schon in der Schule den Lehrern als Fröhlichste auffiel. Die offene Art macht es den Kundinnen sicherlich leicht, schnell Vertrauen zu schöpfen. Irene Sieber („Ich bin schon als Christbaumkugel auf die Welt gekommen“) spricht aus eigener Erfahrung, wenn sie sagt: „Als ich den Laden öffnete, war mein klares Ziel: Ich will bunte Kleidung für mollige Menschen. Ich habe mich selbst so schwer getan etwas Farbenfrohes in diesem Segment zu finden. Immer nur schwarz oder blau – das waren die dominierenden Farben – das ist doch langweilig.“

Doch wie anfangen im Spezialsegment für Kleidung in großen Größen? Mit einer Freundin machte sich Irene Sieber auf den Weg – zu einer Umstandsmodenmesse nach Paris. Denn wer für Schwangere modische Schnitte schneidern kann, der kann das auch für Mollige. Irene Siebers Hoffnung erfüllte sich über Umwege. Erst nach mehrere erfolglosen Stunden auf dem Messegelände, rannte sie mehr oder weniger zufällig in einen ebenso frustrierten Vertreter aus München. „Jetzt wissen wir beide, warum wir in Paris waren“, beendete dieser das kurze Gespräch, brachte Sieber – damals noch ohne Ladengeschäft – die erste Kollektion näher und ist seitdem geschäftlich mit ihr verbunden. „In den 30 Jahren bin ich vielen Marken treu geblieben, im Markt war seitdem viel Bewegung. Kern meiner Kollektion bleibt aber immer: Meine Kunden wollen Farbe.“

Und die bekommen Sie bei bella figura. Ob aus Rothenburg, dem Umland oder großen Zentren wie Stuttgart, Frankfurt oder Nürnberg – Irene Sieber hat sich einen treuen Kundenstamm erarbeitet, dem sie während der Lockdown-Phasen passgerechte Vorschlagspakete nach Hause senden konnte. „Denn ich kenn meine Kunden sehr gut und weiß, was Ihnen gefallen könnte.“ Ein unschlagbarer Vorteil, den auch viele Modemarken in dem Segment zu spüren bekommen. „Kunden in meinem Segment sind sehr treu und es braucht sehr viel, damit sie einem vertrauen. Die großen Modemarken versuchen auch Ab und An in den großen Größen – einem wachsenden Segment – mitzuspielen: aber es reicht einfach nicht, nur die kleinen Schnitte aus dem eigentlichen Portfolio zu vergrößern. Da steckt schon viel mehr dahinter hinsichtlich Schnitt und Mustern, um im Bereich der großen Größen den Kunden zu gefallen.“ Das Vertrauen hat sich Irene Sieber erarbeitet – bei Kunden wie bei Anbietern – und darf so auch auf exklusiv für „Bella figura“ angefertigte Editionen zurückgreifen. Aktuell legt sie besonderen Wert auf Modelle, die in Europa gefertigt werden. Fair Trade, nachhaltiges Denken und Kleidung, die ob ihrer Qualität viel länger hält als nur einen Sommer oder Winter – das schafft Vertrauen und soll „Bella Figura“ in eine gesicherte Zukunft führen.

Eine Powerfrau mit vielen Ideen – Anett Utz erschafft mit AnRa zeitlose Mode

Und wo finde ich das?

Im Web: anramode.de

Einfach mal machen. Was vielen so schwer fällt, geht Anett Utz von AnRa-Mode am Plönlein ganz leicht von der Hand. Stricken, nähen, filzen, designen, bloggen, Community Building – das ist alles nicht genug für die Unternehmerin am Plönlein.

Direkt am Rothenburger Plönlein – dem Platz den jeder Rothenburg-Besucher kennt, die Rothenburger ohnehin – entstehen die Ideen, die AnRa-Mode so besonders machen. Unternehmerin Anett Utz entwickelt mit ihrem Team im 1. Stock des Gebäudes das Design für die Modekollektionen, am „kreativen Freitag“ treffen sich alle regelmäßig zum Brainstorming: Was könnte klappen? Was fragt die Kundschaft verstärkt nach? „Bei uns gibt es keine Verbote, wir kennen keine Trendfarben. Wir machen das, wozu wir Lust haben“, formuliert Anett Utz das einfache Erfolgsrezept. Der Fokus liegt auf Damenmode, betritt der Kunden den Laden trifft er auf bunte Kreationen, eine Farbe zieht sich aber durch alle Modelinien und auch ins Logo der Firma AnRa: rot. Zufall? „Sicherlich nicht, rot ist ja die Farbe der Liebe. Und wir gehen mit sehr viel Herz an alles heran, was wir machen.“

Diese Liebe zum Detail fließt auch in die Produkte ein. Ein Beispiel: die Herzenswunschschals. In jedem  dieser selbst gestrickten Schals finden sich drei Wünsche, die eingestickt wurden. Der Erfolg gibt Anett Utz Recht: 60 Kunden hat sie im B2B-Bereich – vorwiegend in Deutschland und der Schweiz. Am Plönlein ist das Unternehmen gleich doppelt vertreten. „Wir machen die Modewelt so, wie sie uns gefällt“, beschreibt Anett Utz den simplen Leitfaden: Schals, Mäntel, Hüte, Filzaccessoires, Blusen, Kleider – das Reservoir an Eigenkreationen scheint unerschöpflich. „Unsere Mode ist zeitlos, wir laufen nicht den Trends hinterher“, gibt Anett Utz den Weg vor. Alles wird in Rothenburg ob der Tauber handgemacht – und der Kunde kann bei der Produktion über die Schultern blicken. Am Plönlein wird genäht und gefilzt. Die meisten Teile Ihrer  Kollektionen nähen sie  mit dem Schneiderteam vor Ort in der hauseigenen Schneiderwerkstatt , direkt im Laden am Plönlein. Die bestellten Kollektionen ihrer Händler lässt Anett Utz bei Lohnfertigern herstellen, mit denen sie jahrelange  Beziehungen pflegt. Den größten Teil ihrer überwiegend verwendeten Naturstoffe ob Leinen, Bauwolle und Schurwolle bezieht sie aus Italien und kreiert  ihre eigenen Muster und Drucke .

Wer selbst aktiv werden will, kann bei AnRa in corona-freien Zeiten zu den regelmäßigen DoItYourself-Kursen vorbeischauen:  Im Kindernähcafé lernen Interessierte das Filzen und Nähen. Fast nebenbei kümmert sich Anett Utz noch um den Online Shop, das Marketing in den Sozialen Medien und die Präsenz bei Verkaufsmessen. Bei diesem Pensum wäre bei vielen schon ein Ende erreicht, zusammen mit ihrem Team meistert Anett Utz diese Aufgabe aber hervorragend. Und nimmt sich sogar noch Zeit für Nachbarschaftspflege (neudeutsch: Community Building) in Rothenburg ob der Tauber. Die Initiative „Handmade in Rothenburg“ gründet sie vor fünf Jahren, stellt darin Manufakturen in den Fokus, die in Rothenburg produzieren. Eine Straßenfest am Plönlein – die White Party – organisiert sie in Eigenregie. Für die Kundgebung „Kauft lokal“ klopft sie auf eigene Faust 70 Betriebe in Rothenburg mit einem Besuch ab, 60 davon erscheinen im November 2020 am Marktplatz, um auf die Nöte des Einzelhandels in Corona-Zeiten hinzuweisen.

Das Corona-Jahr setzt auch dem Unternehmen AnRa schwer zu, die Premiumlageam Plönlein wird merklich weniger frequentiert. Für Anett Utz kein Grund aufzugeben, neue Konzepte, neue Ideen sollen her: Sie entwickelt einen eigenen Blog, beschreibt darin ihre Sicht auf Rothenburg.

Das Spielfeld Mode – Heidi Treiber macht die Hafengasse zum Laufsteg

Und wo finde ich das?

Das Spielfeld Mode – Heidi Treiber macht die Hafengasse zum Laufsteg

Immer aktiv, immer innovativ, immer individuell – wer sich mit Heidi Treiber, Eigentümerin von haller’s drunter & drüber und Lola unterhält, merkt schnell, dass die Ein-Frau-Unternehmerin für die Mode in ihren zwei Läden in der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber brennt.

Am Anfang steht die Strumpfwirkerei des Urgroßvaters in der Hafengasse. Und Sie merken schon am ur-igen Start: das muss lange her sein. Heidi Treiber kann das Jahr genau nennen als die Familie Haller in der Hafengasse erstmals kleidsam handelte: 1882, also vor 138 Jahren, war das. Vom Hosenknopf bis zum Mantel hätten ihre Großeltern und Eltern den Laden in Sichtweite zum Markusturm, in der Folge als so genanntes Vollsortimentshaus betrieben. Heute führt Heidi Treiber in der vierten Generation der Familie das Unternehmen als Fachgeschäft für Damenmode und Wäsche. Sie ist mit der Liebe für Textilien aufgewachsen, die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau machte sie im nahen Ansbach. Später kam noch das Studium zur Textilbetriebswirtin im Schwarzwald hinzu – ein wichtiger Schritt für Heidi Treiber. Das Netzwerk und die Kontakte von damals fungieren auch heute noch in wertvollem Austausch, wenn es darum geht Inspiration für neue Strategien zu entwickeln.

Wichtig ist in dieser Hinsicht auch ihr zwölfköpfiges Team. Das Verhältnis zu den langjährigen Mitarbeiterinnen ist freundschaftlich und familiär: wer in die Läden tritt, atmet eine „Wohnzimmer“-Atmosphäre ein, die jenseits der bloßen Duzkultur eine Willkommensstimmung verbreitet: Hier will die Kundin länger bleiben, weil sie sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlt. Eins ist klar: Ein solches Ambiente lässt sich nicht einfach durch schicke Stühle und ein hübsches Manual „Wie behandele ich den Kunden“ erzeugen – hier stimmt es zwischenmenschlich. „Für mich ist es selbstverständlich, dass die Mitarbeiterinnen in Entscheidungen einbezogen werden, dass wir zusammen Messen besuchen und dass die Mitarbeiterinnen eigene Vorschläge für das Sortiment einbringen“, beschreibt Heidi Treiber ihre Geschäftsphilosophie. Was mancher als flache Hierarchie beschreiben würde, versteht sie ganz natürlich als kreativen Austausch von Ideen – in einem dynamischen, subjektiven Geschäft wie der Mode essentiell, um dem Zeitgeist weiter zu entsprechen. Informationen über Modeblogs, Zeitschriften sowie die Sozialen Medien und ein offenes Auge beim privaten Bummel in der Freizeit sind für eine leidenschaftliche Modeliebhaberin eine Selbstverständlichkeit.  „Der Laden ist ein riesiges Spielfeld, wir wechseln im Sortiment ja häufig und müssen immer wieder den Geschmack unserer Kundinnen treffen“, beschreibt die Unternehmerin die Herausforderung.

„Viele Kunden aus Großstädten freuen sich, dass sie in Rothenburg ob der Tauber in der Hafengasse auf Läden mit solch individuellen Sortimenten treffen“, beschreibt Heidi Treiber ein Phänomen, das bei genauerem Hinsehen ganz logisch erscheint: weniger Fläche führt zu einer präziseren Auswahl. „Bei uns sehen sie nur das Beste aus dem jeweiligen Sortiment unserer Partner. Das unterscheidet uns vom klassischen Filialisten. Wir treffen bereits eine Vorauswahl für unsere Kunden.“ Die individuelle, immer sehr persönliche Mode-Beratung führt wiederum dazu, dass bei den Mitarbeiterinnen auch die Freude an der Arbeit groß ist – ein modischer Kreislauf quasi. In einem solchen Kreisel wähnen sich auch viele Erstkunden, wenn sie gleich zweimal in kurzer Zeit bei Haller’s drunter & drüber gastieren. „drunter“ geht es im traditionsreichen Stammhaus in die Wäsche-Abteilung,  „drüber“ betritt man vom Kapellenplatz aus kommend die Damenmode-Abteilung, verbunden mit einem der einst ersten Aufzüge in der ganzen Region. „Das war damals fast eine Sensation und viele Schuljungen machten sich einen Spaß damit zu fahren bis sie erwischt wurden“, berichtet Heidi Treiber von jenen Zeiten.

In ihr „Mode-Reich“ aus zwei unterschiedlichen Ladenkonzepten, kommen Stammkunden aus der Umgebung, aber auch touristische Stammgäste, die ihren regelmäßigen Besuch in Rothenburg mit einem Bummel durch die Altstadt garnieren. Einmal im Jahr – das Corona-Jahr ausgenommen – macht Heidi Treiber mit großem Engagement die ganze Hafengasse zum Laufsteg. Die von ihr organisierte Modenschau im Freien, mit eigenen Models und dem befreundeten Schuhhaus Hellenschmidt als Partner ist ein Geschenk an die Kunden. Die große Erfolg und das positive Feedback ist für das gesamte Team Belohnung und Motivaton zugleich.

In diesem Jahr hat sich LOLA neu erfunden und ist umgezogen in die Hafengasse 20. Der größere, komplett neu gestaltete Laden ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet- Wohlfühl-Ambiete inklusive!

Lassen Sie sich überraschen!  Das Spielfeld Mode kennt eben keine Pause.

Die Mode vom Markusturm: Kathrin Kustra von Haus Couture

Und wo finde ich das?

Modedesign aus Rothenburg: Handgemachte Mode für die Locals

Rothenburg ob der Tauber lebt mit und vom Tourismus: im Hotelgewerbe, in der Gastronomie und im Einzelhandel – eigentlich. Die 11.500 Einwohnerstadt mit dem kleinen Einzugsgebiet ins Taubertal sowie auf die Hohenloher Ebene wartet aber auch mit exklusiven Läden auf, die sich einer großen Stammkundschaft erfreuen.

Malerischer geht es kaum noch als mit der Lage in der Rödergasse. Tritt Kathrin Kustra aus ihrem Laden für Damenmode „Haus Couture“, so blickt sie direkt auf Markusturm und Röderbogen – als Ensemble ist dieser Teil der ältesten, romanischen Stadtbefestigung ein Wahrzeichen Rothenburgs. Zur Weihnachtszeit illuminiert ein Baum das Innere des alten Stadttores. Hier lässt sich doch mit Gästen aus aller Welt doch bestimmt viel verdienen.

„Nein“, meint Inhaberin Kathrin Kustra und blickt dabei keineswegs traurig: „Ich freue mich natürlich über jeden interessierten Touristen, der bei mir etwas kauft.“ Aber nur 5 Prozent ihres Umsatzes, so meint sie, seien von den Sightseern abhängig. Der Rest: Stammkunden aus Rothenburg und der Umgebung. Damit trägt die studierte Modedesignerin – ihr Handwerk und die wirtschaftlichen Komponenten, die darum kreisen, hat sie in Stuttgart gelernt – ihr kleines, aber feines Geschäft in der Altstadt seit 15 Jahren.

Die Leidenschaft für selbstgemachte Mode hat Kustra von ihrer Mutter in die Wiege gelegt bekommen. Auf dem Esszimmertisch im nahen Schillingsfürst, wo Kustra aufwuchs, „stand immer die Nähmaschine meiner Mutter“. Und auch heute packt die Mama bei der Herstellung der Kleidungsstücke im Laden mit an. Alles wird in der Rödergasse erdacht, gefertigt und verkauft. Einen Online-Shop gibt es freilich auch. Doch am Liebsten tauscht sich Kustra mit ihren Kundinnen direkt aus und empfiehlt geschmackssicher das passende Modell aus der aktuellen Kollektion.

Zwei Kollektionen pro Jahr (Sommer/Winter) erstellt Kustra. Ihre Stoffe – alle im hohen Preissegment – erhält sich ausschließlich aus Webereien in Europa. Auf einen Anbieter aus Deutschland ist sie besonders stolz – und mag dessen Herkunft gar nicht verraten. Zu viel Zeit habe sie in die Suche investiert, um exklusive Muster und höchste Qualität garantieren zu können. Die hat im „Haus Couture“ Tradition – und freut sicherlich nicht nur die Rothenburger Stammkundschaft.

Eine Welt für sich - Mirjana´s VERänderungsschneiderei | Retro-Vintage-Stoffe | Textiles Upcycling

In diesen Stoffen steckt viel Leben

Sich seine eigene kleine Welt kreieren, den eigenen Kosmos aber offen halten für alle, die Lust haben daran teilzuhaben – ein Kunststück: Mirjana Neumeister hat es mit „Mirjana´s VERänderungsschneiderei | Retro-Vintage-Stoffe | Textiles Upcycling“  in Rothenburgs Altstadt gemeistert. Wer auf Vintage-Kleidung und spannende Gespräche steht, sollte einen Blick in den Alten Stadtgraben riskieren.

Die halbe Welt spricht von Nachhaltigkeit und Recycling, für Mirjana Neumeister ist das eine Selbstverständlichkeit und gelebte Normalität. „Ich habe mir mit dem Laden einen Arbeitsplatz geschaffen, wie ich ihn möchte. Nicht nur einen Laden oder ein Geschäft, sondern eine Art Begegnungsstätte“, freut sich Mirjana Neumeister über „Mirjana´s VERänderungsschneiderei | Retro-Vintage-Stoffe | Textiles Upcycling“: alles begann 2002 mit einer Änderungsschneiderei am Alten Stadtgraben von Rothenburg, nicht weit weg von der bekannten und hoch frequentierten Schmiedgasse. Die Schneiderei ist bis heute – so dringt es im Gespräch durch – das Herz des Ladens. Wobei man sagen muss: an Organen in Form von Ideen und Seitenprojekten mangelt es Mirjana wahrlich nicht. In diesem Geschäft steckt Leben drin, an jeder Ecke wartet eine Geschichte oder Anekdote.

Stoffe, die normalerweise in den Wertstoffhof wandern, können Interessierte dort in fest genormten Abnahmemengen zusammenstellen und mitnehmen. Von der Seide von einer Wohnungsauflösung bis hin zu Anlieferungen aus dem Fachhandel oder von Freunden (oder von Freunden von Freunden): die Stoffe sind bei der gelernten Schneiderin Mirjana nach Farbigkeit sortiert, nicht nach Qualität. „Wertvolle, seltene Stoffe werden bei mir preislich genauso behandelt wie normale Ware. Mittlerweile muss ich auch gar nicht mehr einkaufen und nach Stoffen suchen. Manchmal steht einfach jemand mit einer Ladung im Hänger vor mir und bietet etwas an.“ Verhandeln erwünscht, steht am Eingang des Ladens – das gilt nicht nur für Mirjana beim Einkauf, sondern auch für die Gäste im Laden. Ja, Sie haben richtig gelesen: Gäste in einer Schneiderei, keine Kunden.  „Bei mir kommen alle möglichen Leute aus den Nachbarschaft zum Nähen. Ich selbst bin in der Änderungsschneiderei meist ausgebucht, also dürfen sie eine meiner Maschinen selbst nutzen“, umschreibt Mirjana den völlig zwanglosen und niemals belehrenden Umgang, der im Laden herrscht. Eigentlich fühlt sich vieles hier an wie in einem kleinen Kulturzentrum, immer freitags gibt es ein Nähcafé. „Für mich ist es ganz wichtig, dass ich mit Menschen in Kontakt stehe und die Nachbarschaft, die Gemeinschaft in dem Laden gelebt wird. Ich sitze auch bei schönem Wetter mal auf der Treppe vor dem Laden und arbeite dort. So kommt man immer wieder ins Gespräch mit Bekannten“, fühlt sich Mirjana in Rothenburg ob der Tauber pudelwohl und befördert ein Community Building par excellence.

Im Second Hand Bereich des Ladens unterscheidet Mirjana in drei Kategorien: Sie verkauft die Bekleidung 1:1 wie sie es erhalten hat, mit der Hand verschönert (upgecycled) oder gar Neuware, die sie aus Lagerverkäufen erworben hat. Den Preis der bearbeiteten Ware bemisst sie bei ihren Upcycling-Klamotten nicht nach einem durch die Gesellschaft zugerechneten Wet für die Ware, sondern nach dem deutschen Handwerkslohn. Heißt: die Zeit, die sie für ein Stück benötigt, ist entscheidend. Das Gleiche gilt für die Arbeiten mit Tellern, die sie unter dem Motto „Handerwerksgwerch“ zu Etageren verarbeitet. Eine Besonderheit, die in Serie gehen soll, sind die Festivalzelte, die bei den einschlägigen Rock- und Popfestivals als Müll auf dem Campingplatz zurückgelassen werden. Diese sammelt sie bei sich im Lager und fertigt daraus trendige Turnbeutel. Mit Alex Cio aus Fürth konnte sie hier einen Partner für die Idee gewinnen, zusammen wollen sie das Geschäft mit den Turnbeutel ausbauen.

Ausbauen will Mirjana Neumeister auch die Leidenschaft für das Handwerk: Kurse für die VHS, für ein P-Seminar am Gymnasium oder für die Mittelschule – all das findet bei ihr im Laden statt. Eines ihrer schönsten Erlebnisse: „Eine echte Modenschau mit unseren Ergebnissen in der Molkerei. Es ist immer wieder begeisternd, wie motiviert und engagiert die Schüler an das Thema herangehen, weil der bewusste Umgang mit Produkten nicht erst seit Fridays for Future von ihnen gelebt wird.“ Bei näherer Betrachtung wird klar: klein ist die Ideenwelt, die sich Mirjana Neumeister geschaffen hat, sicherlich nicht.

Auf modischen Füßen – Das Schuhhaus Hellenschmidt ist seit mehr als ein Jahrhundert in der Hafengasse von Rothenburg ob der Tauber präsent

Und wo finde ich das?

Im Web: www.schuhe.de

Modisch, elegant, sportiv, bunt – diese Mischung und diese Ausrichtung macht das Schuhhaus Hellenschmidt in der Hafengasse zum Hingucker. Tina und Hannes Hellenschmidt setzen dabei auf hochwertige, ausgefallene  Schuhe, bei deren Auswahl sie immer ihre Kunden sehr genau im Blick haben.

Den Kunden immer im Kopf – was könnte ihm gefallen? Was bei Netflix und Amazon ein Algorithmus zu leisten versucht, spielt sich beim Ehepaar Tina und Hannes Hellenschmidt im Kopf ab, wenn Sie Messen, Dispo-Vorlagen und Modevorträge besuchen. „Schon beim Einkauf stellen wir uns vor, welcher Schuh eventuell für welchen Stammkunden in Frage kommt“, beschreibt Hannes Hellenschmidt die Herangehensweise.  Die Trefferquote liegt hierbei sehr hoch. Die persönliche Ansprache und der Dialog mit dem Kunden stellt hierbei keines Falls nur eine bloßes Verkaufsgespräch dar, sondern liefert viel Input und Information für spätere Orderrunden. Natürlich geht es auch darüber hinaus „Oftmals entwickelt sich mit Kunden und Bekannten aus dem Verkaufsgespräch ein Gespräch weit über Schuhe hinaus“, bringt es Tina Hellenschmidt auf den Punkt.

Diese Individualität in der Ansprache schlägt sich auch im Sortiment nieder. Im Gegensatz zu der oft recht uniformen Auswahl vieler Filialgeschäfte, bietet das Schuhhaus Hellenschmidt ausgefallene, modisch-elegante Marken, sowie frische Labels mit viel Kreativität und Individualität für modisch aufgeschlossene Damen und Herren. „Wesentlich aufgeschlossener“ seien die Kunden im Vergleich zu früher, meint Hannes Hellenschmidt. Man traut sich auch an den Füßen mehr zu, ob farblich oder hinsichtlich der Leistenorm.
Modetrends? „Oftmals sind wir sogar dem Trend eine Saison voraus, was aber nicht weiter schlimm ist: Die Kunden wollen ja gerade nah am Zeitgeist und diesem vielleicht sogar etwas voraus sein“, meint Tina Hellenschmidt. Grundsätzlich aber gilt: in den Laden kommt nichts, was nicht selbst gefällt. „Das ist für uns selbstverständlich“, meinen Tina und Hannes Hellenschmidt, die das Geschäft in vierter Generation führen. Bereits1899 wurde das Unternehmen noch als klassische Schwerkstatt mit eigener Schuhproduktion gegründet

Als aufgeschlossen, charmant und freundlich versteht sich die Atmosphäre im Schuhhaus Hellenschmidt in der Hafengasse. Dass dies nicht nur bloße Worthülsen sind und die Stimmung stimmt, lässt sich schon allein beim Blick auf die nicht vorhandene Fluktuation der Mitarbeiter vermuten. „Unsere `dienst-jüngste´ Mitarbeiterin ist seit 10 Jahren im Team“, meint Tina Hellenschmidt, die dies zurecht als Auszeichnung versteht. Mithalten mit dem Handel im Web? „Unser Anspruch muss die gute Beratung, die durch unsere freundlichen Mitarbeiterinnen garantiert ist und das besondere, individuelle Produkt, sein. Etwas, das man nicht überall und im Internet nur schwer findet“, meint Hannes Hellenschmidt. „Neben unseren hiesigen Kunden sind die Gäste und Besucher der Stadt sind für uns äußerst wichtig. Schön, dass wir auch hier auf viele Ferienstammkunden zählen können.  Viele erwarteten unser Sortiment in einer Stadt mit der Größe von Rothenburg ob der Tauber so nicht. So besuchen uns viele Gäste, die häufiger nach Rothenburg kommen, immer wieder oder stoppen zum Teil extra wegen unseres Geschäftes.“ Und wegen der Liebe zum modischen Schuh.

Scotland's calling - Amelia und Martin Hansen verkaufen im Schottenladen in der Spitalgasse Mode von der Insel und echten schottischen Whisky

Und wo finde ich das?

Aktien in Whisky und Brexit-Sorgen

Amelia und Martin Hansen betreiben mit „Der Schottenladen“ eine kleine schottische Insel in Rothenburg ob der Tauber

Es war einmal ein Amerikaner, der besuchte als junger Austauschstudent in Deutschland das bekannte Rothenburg ob der Tauber. Und er fand einen Laden und kaufte dort eine Mütze. Und er erinnerte sich an den Laden mit seinen schottischen Gewandungen und dem leckeren Whisky. Und als der Besitzer den Laden im romantischen Rothenburg verkaufen wollte, da griff der Amerikaner beherzt zu.

Der Schottenladen in der Spitalgasse in Rothenburg ob der Tauber hält, was er verspricht. Amelia und Martin Hansen betreiben den Laden seit Februar 2016, Martin gab extra seinen Job als Lehrer in Ingolstadt auf, um nach Rothenburg ob der Tauber zurückzukehren. Die Ausrichtung als „Der Schottenladen“ hat schon der Vorgänger dem Laden verpasst, nach seinem Besuch Mitte der 90er – damals noch als Student in Regensburg – behielt Martin die Stadt Rothenburg und den Laden immer im Blick. Was hat ihn an Rothenburg ob der Tauber damals bei der ersten Stippvisite so sehr beeindruckt, dass er später seine Frau Amelia mit hierherbringen musste, um ihr die Stadt zu zeigen? „Es ist die Mischung aus der Internationalität und der Nähe zur Natur. Wir sind viel draußen unterwegs mit unseren beiden Kindern und dem Hund. Wir lieben es, dass wir zu Fuss gleich in Bettenfeld oder Leuzenbronn sind und auf dem Weg dorthin einfach nur abschalten können“, meint Martin Hansen. Und die herrliche Altstadt tut natürlich ihr übriges, dass sich die Familie in Rothenburg pudelwohl fühlt.

Nun stellt sich die Frage nach der Ausrichtung des Ladens, die ja eine sehr Spezielle ist: Hochwertige Kleidung aus Schafswolle, importiert aus Schottland und Irland. Dazu Whisky – ausschließlich aus kleinen, schottischen Destillerien. „Meine Vorfahren waren Schotten, ich besitze auch einen Kilt. Das ist aber schon mein einziger Bezug zu den Produkten: Ich bin weder Whiskytrinker, noch habe ich früher gern die typische Wollkleidung getragen – letzteres hat sich geändert.“ Was hat ihn dann dazu bewogen, den sicheren Job an der Schule aufzugeben und den Laden zu übernehmen? „Wir mochten einfach die Atmosphäre des Ladens, die Stadt sowieso.“ Viel und schnell lernen musste er im speziellen Feld der schottischen Mode, im weiten Feld des Whiskys sowieso. Schnell war klar: ein Messebesuch vor Ort in Schottland ist dringend angesagt, auch um Verbindungen zu den kleinen Anbietern zu erhalten und aufzubauen. Das hat hervorragend geklappt, die vielen Stammkunden schätzen das Angebot sehr. Viele Stammkunden, ist Rothenburg die heimliche Whisky-Hauptstadt Bayerns? „Nein, wir haben sicherlich einige Rothenburger, die regelmäßig bei uns einkaufen. Viel Zuspruch finden wir aber unter den Amerikanern in den Military Bases der Region. Die schätzen unser breites Angebot in dieser Hinsicht sehr. Und nach Rothenburg kommen die Amerikaner ja ohnehin gern.“ Die Symbiose aus Whisky und Altstadt funktioniert in dieser Hinsicht also.

Als sei Corona nicht genug, so kommt für Amelia und Martin Hansen in diesem Jahr noch die Unsicherheit hinsichtlich des Brexit hinzu. „Viele Anbieter aus Schottland wissen einfach nicht, wie im kommenden Jahr die Lieferbedingungen in die EU aussehen. Das trifft uns bei der Vorbestellung sehr hart, bei der Kleidung können wir auch gut auf Anbieter aus Irland ausweichen und machen dies auch schon. Beim Whisky ist dies aber keine Option.“ Für ein Produkt in seinem Sortiment sind die Importsorgen nicht gegeben, ganz im Gegenteil: kunstvolle Tabakpfeifen aus Holz stellt er sogar selbst in seiner Werkstatt im Hinterhof her. Die Pfeifen stellen nur einen kleinen Teil in seinem Sortiment dar, bei Sammlern sind die Einzelstücke aber sehr begehrt.

Eine künstlerische Ader hat auch Amelia Hansen, die schon in Amerika mit einer Stimmlehrerin an ihrem Gesang arbeitete und dies auch in Deutschland fortführte. Als Bühne nutzt sie seit dem Vorjahr die Stadt, sie bietet eine musikalische Stadtführung durch Rothenburg ob der Tauber an. Mit den Werken deutscher Lyriker führt sie durch die Gassen, bringt dabei Minnesang und historische Geschichten in Verbindung.“

Nah am Holz gebaut - Die Kammmanufatkur Kost Kamm in Windelsbach

Und wo finde ich das?

Im Web: www.kostkamm.de

Von Schnauzerkämmen und nachhaltigen Hölzern

Mit der Katastrophe von Tschernobyl ging das Geschäft mit den Holzkämmen so richtig los. Diese Beobachtung klingt nur auf den ersten Blick abstrakt. „Mit den 1980er Jahren und dem Aufkommen der Ökologiebewegung – verstärkt durch diesen GAU – wurden unsere Naturholzkämme immer beliebter, der Markt für nachhaltige, lokale Produkte immer größer“, berichtet Martin Kost. Mit seiner Frau Anja Kost hat er sich in Windelsbach als Holzkammhersteller „Kost Kamm“ nahe Rothenburg ob der Tauber ein gar nicht mehr so kleines Reich geschaffen.  Seine Hölzer kommen aus der Region von Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbauern. Der Rothenburger Christbaum muss vor Anja und Martin Kost keine Angst haben: „Nadelhölzer sind zu grobfasrig für die feine Verarbeitung der Kammspitzen. Birnbaum, Ahorn und Kirschbaum liefern das Rohmaterial, mit dem wir unser Handwerk am besten betreiben können.“

Und dieses Handwerk geht auf eine lange Familientradition zurück: Alles begann mit dem Ururgroßvater im Nürnberger Land, der in der Zunft der Kammmacher Mitte des 19. Jahrhunderts seinen Lebensunterhalt verdiente. Aufgegriffen hat die Familientradition der Großvater von Martin Kost in einer kleinen Werkstatt – Mitte der 1960er Jahre hatte dies seine Anfänge. Martin Kost lernte das Handwerk neben dem Studium direkt von seinem Großvater. „Für mich war das immer ein Wunsch, diese Tradition fortzuführen“, so Martin Kost – unabhängig davon, ob es mal ein Unternehmen tragen würde.

Dass dies möglich ist, erkannte seine Mutter in den 1980ern Jahren im Zuge der aufkommenden Ökologiebewegung. Kauften die Menschen in den 60er und 70ern vorwiegend und fast ausschließlich Plastikprodukte und -kämme, so entspann sich in jeder Phase eine Bevölkerungsschicht, die bewusster leben und konsumieren wollte – eine ideale Zielgruppe für die familiäre Kammmanufaktur. Der Großvater – damals bereits 90 Jahre alt – belieferte die Interessenten mithilfe der Familie: immer mehr Ökomessen oder lokale Messen wie die Consumenta vergrößerten den Markt für die Kämme stetig – und gewaltig. 15 verschiedene Kämme befanden sich damals im Sortiment, heute sind es 350 Produkte. Vom klassischen Kamm mit Holzgriff („immer noch unser Bestseller“), über Rasier- und Puderpinsel bis hin zum Schnauzerkamm. 14 Angestellte beschäftigt die Familie Kost mittlerweile im Standort Windelsbach, hier kauften Anja und Martin Kost 1995 einen alten Bauernhof. Fertigung, Logistik, Verkaufsshop und Büro – alles befindet sich im kleinen Ort im Romantischen Franken,  gut zehn Kilometer östlich von Rothenburg ob der Tauber.

Wie findet die Familie Kost ihre Holzkammmacher? „Als Ausbildungsberuf gibt es das nicht mehr, wir bilden unsere Mitarbeiter selbst vor Ort aus und weiter. Natürlich hilft es da, wenn ein Grundtalent für Holzarbeiten gegeben ist“, meint Martin Kost. So gehört auch eine gelernte Schreinerin zum versierten Team. Die Produkttiefe in der Kammmanufaktur erstaunt den Laien dann gewaltig: Differenzieren lässt sich ein Kamm hinsichtlich Spitzenabstand („Das ist abhängig von der Haarlänge, wir haben fünf verschiedene Stufen“), Spitzenlänge („Das kommt auf die Dichte der Haare an“) sowie Griffform (Taschenkämme, klassische Kämme). Ganz schön haarig, das Geschäft mit den Kämmen. Hinzu kommen mittlerweile Bürsten, die von einer Manufaktur im Schwarzwald hergestellt werden. „Das ist in der Verarbeitung komplett anders als ein Kamm, da haben wir echte Spezialisten vor Ort“, erklärt Martin Kost.

In Windelsbach hat der Betrieb ohnehin genug zu tun. „Wir hatten die Phase, dass wir nicht mehr genug Arbeitsplätze für die Angestellten in der Herstellung und Logistik hatten“, mein Martin Kost und verweist auf die gelungene Vergrößerung des Betriebs vor zwei Jahren – gelungen aus praktischen Gründen und aus optischen Gründen: Das neue Manufakturengebäude ist komplett aus Holz und vom Design her ein echter Hingucker, gleicht es doch einem Kamm. Die einladende Atmosphäre erleben leider die wenigsten der Kunden von Kost Kamm, denn 90 Prozent des Absatzes des Unternehmens landet nicht direkt beim Kunden sondern im Handel. Friseure nutzen selbst gern die Kämme, verkaufen sie aber auch im Laden. Ökoläden und Drogerien setzen auf die nachhaltigen Produkte. Die Kunden finden sich in den großen Städten mit alternativen Milieus wie im ländlich geprägten Raum. Sorge um neue Kundschaft macht sich Martin Kost keine: „Wir sind nun mitten im Zeitgeist. Fridays for future und die vielen Lebensentwürfe mit bewusster Ernährung zeigen: es geht immer mehr in die Richtung des bewussten Konsums.“ Trends wie jene zum dichten Männerbart und zu Barbershops – auch in Rothenburg ob der Tauber findet sich ja einer – kommen als Produktnachfrage direkt bei Kost Kamm an und spiegeln sich am konkreten Beispiel in einer verstärkten Produktion von Bartkämmen wider.

Das Design der hochwertigen Produkte ist ein weiterer Einflussfaktor, warum die Marke Kost Kamm ganz nah am Puls der Zeit bleibt. „Meine Frau Anja hat Blumenkunst und Gestaltung studiert und bei renommierten Floristen in München gearbeitet. Sie hat einen Sinn für Optik – das schlägt sich in den Produkten und der Gestaltung des Gebäudes nieder,“ ist Martin Kost froh über diesen kreativen Austausch. „Die Haptik – wie fühlt sich der Kamm in der Hand an – ist bei unseren hochwertigen Exemplaren sehr wichtig.“ So manche Produktidee kommt erst im direkten Austausch mit dem Kunden, wenn er bei Messen oder im Laden spezielle Wünsche äußert. Eine weitere Katastrophe braucht es also gottlob nicht, damit Kost Kamm aus Windelsbach zuversichtlich in die Zukunft blicken kann.

Dieses feine europäische Modesüppchen mundet! - Birgit Zapp von Zapp-Style

Und wo finde ich das?

Birgit Zapp verkauft am Weißen Turm Damenmode  ausgewählter,  stylisher Modemarken gestaltet sich das Sortiment bei Zapp -Style wie eine Entdeckungstour durch Europa!

Neben Vintage-Marken wie z.B. „ Blutsgeschwister“  aus Berlin oder  „King Louie“  aus Amsterdam finden sich stylishe Mode-Marken aus England, Dänemark, Frankreich, Spanien und – klar – Italien im Sortiment ! Sehnsuchtsort „ Italien“ … den deutschen Urlaubsklassiker haben auch viele Gäste aus NRW /dem Norden sowie den Nachbarländern  im Blick, die Rothenburg ob der Tauber von der A7 kommend eine Stippvisite abstatten.

Auch bei Zapp-Style geht der Blick modetechnisch verstärkt dorthin, genauer: zu Pronto Moda aus Italien, dem Mode-Zentrum  mit feinen ausgefallenen Mode-Marken. Diese  machen in der Kollektion von „Zapp-style“ generell den Unterschied! Seit 2014 betreibt die  Textilbetriebswirtin Birgit Zapp den Modeladen. Unterstützt wird sie von Marina Döppert (Bild) , Fachfrau und optimale Ergänzung zum Mode-Team mit Tatjana , Emmie und Helene.

„Get inspired“ lautet das Motto, der Modemix, die Freude an der Kombination und die Atmosphäre im Geschäft – das  macht es!  bei Zapp-Style. Und nicht zu vergessen: die vielen fashion-shows und Events rund ums Jahr, für die sich Zapp längst einen Namen gemacht hat. Für internationale Gäste aus Übersee wird der Laden Zapp Style so auch zum Schaufenster feiner europäischer Modelabels, die sie so (noch) nicht in der Heimat finden.

Die Frage, warum ihr eigener Laden in Rothenburg ob der Tauber liegen sollte, beantwortet Ehemann Christian Johrendt: „Hier sind die Menschen im Entspannungsmodus. Die Leute lassen sich einfach mehr Zeit.“ Von vielen Stammkunden aus dem Umland hören sie: „Wenn wir  nach Rothenburg kommen, dann ist das wie ein Urlaubstag!

Viele Stammkunden hat Birgit Zapp unter den regelmäßigen Rothenburg-Touristen . Gerührt war sie von deren Anteilnahme im ersten Lockdown im Corona-Jahr 2020. „Viele haben uns angerufen und gefragt, wie es uns geht. Und sie haben ein Auswahlpaket mit einem Outfit-Vorschlag bestellt. Das fand ich schon beeindruckend und es zeigt, dass wir mit unserem tiefgreifendem Beratungskonzept auf dem richtigen Weg sind.“

„Das bin ich nicht!“? Gibt’s bei Zapp nicht. Für sie lautet das Motto im Gespräch mit dem Kunden „Finde dich!“ Vom Accessoire bis zum Mantel hat der Kunde dazu alle Möglichkeiten. Und so kann man das Lob einer Gruppe von Freundinnen aus dem Allgäu im Corona-Sommer 2020 nur unterschreiben: „Bleibt so cool wie ihr seid“.

Musikinstrumente in Rothenburg ob der Tauber

Hier finden Sie Töne – Harald (Harry) Köhler liefert im Musicpoint den Sound zu Ihrem Leben

Und wo finde ich das?

Viel mehr als Gitarren

Wegen diesem Laden machen sogar ostdeutsche Rock-Legenden einen Extrastopp in  Rothenburg ob der Tauber – Harald Köhler gehört mit dem Musicpoint in der Galgengasse eine Institution in der Tauberstadt. Dominieren im Laden optisch zunächst die Gitarren, stellen wir nach einem längeren Besuch vor Ort fest: hier gibt es alles, was das musikalische Herz begehrt.

Vollsortimenter im Bereich Musik, geleitet von einem diplomierten Wirtschaftsinformatiker – das klingt zunächst nicht nach Rock’n’Roll. Mit 15 mit der eigenen Band auf Landjugendfesten und im Jugendzentrum von Rothenburg ob der Tauber spielen, benachbarten Bands das Equipment ausleihen, daraus ein Geschäft aufbauen und damit das Studium finanzieren? Schon eher! Hier liegen die musikalischen und geschäftlichen Wurzeln von Harald Köhler, der seit 2005 auch mit dem Musicpoint (Ladengeschäft) in der Galgengasse präsent ist – zunächst als Untermieter eines CD-Ladens im hinteren Bereich der Immobilie. Aktuell gehört ihm der ganze Laden. Hochwertige Gitarren – oder wie Harry Köhler es nennt: „ordentliche Instrumente“ – prägen das Bild des Ladens. Auch Sondermodelle und echte Raritäten finden sich am Würzburger Tor unter den 500 (!) Saiteninstrumenten: Von der Eric Clapton Signature über limitiere Sonderauflagen der japanischen Edelmarke Takamine und viele mehr.

Auch deutsche Traditionshersteller wie Höfner (die mit dem „Beatles Bass“),die bei Erlangen fertigen, finden sich im Laden von Harry Köhler. Der pflegt eine enge Bindung zu den Vertrieblern und weiß einen Sonderstatus bei der Vergabe von besonderen, limitierten Schätzen auf seiner Seite: „Läden wie den Musicpoint mit diesem speziellen, hochwertigen Sortiment gibt es in Franken eigentlich kaum noch“. Das bestätigen ihm auch immer wieder Urlauber mit einer Affinität zur Musik, die unversehens zum Small Talk vom Laden angezogen werden. Wenn er am Musicpoint vorbeiläuft, sieht der Musiker: da kennt sich jemand aus. Über die pure Fachsimpelei geht das immer wieder hinaus und schlägt sich auch in Verkäufen nieder: erst in diesem Jahr hatte ein Gast aus Schleswig-Holstein erfreut vor Ort eingekauft – um später von zu Hause aus telefonisch nachzuordern.

Halt! Bevor blutige Anfänger nun arg zurückgeschreckt werden, keine Sorge: Harald Köhler versteht sich als Experte, der das „richtige Instrument zum richtigen Besitzer bringt“. Musikschulen aus der Region finden hier hervorragende Produkte für ihre Anfänger.

Einzige Einschränkung: „Wir haben hier aber keine Gitarre für 50 Euro, denn wir haben hier Musikinstrumente – insbesondere Gitarren – sind aus seiner Sicht ein sehr individuelles Produkt. „Da entscheiden manchmal Bruchteile von Millimetern beim Griff, ob eine Gitarre zu einem passt.“ Von der Flöte über die Ukulele, Cajons und Drums bis zum E-Piano – hast du einen Sinn für Töne, findest du im Musicpoint auch etwas. „Ich will, dass die Menschen Spaß mit ihrem neuen Instrument haben. Wer den Einstieg sucht: Im Musicpoint bietet Harry Köhler immer wieder Workshops an um Anfängern das Cajon oder die Ukulele näher zu bringen.

Prominent sind die Marken, die sich bei Harald Köhler im Laden finden: Neben Höfner und Takamine stehen auch Martin, Lakewood, Duesenberg, PRS, MusicMan und Hanika für Qualität. Takamine – „diese Marke spielen Rockgrößen wie Bruce Springsteen“ – hat den Musicpoint gar in eine Sonderedition einbezogen. In der Verarbeitung greift Takamine in Details das Flair mittelalterlicher deutscher Städte auf – in der Schallloch-Verzierung wird beispielsweise eine Stadtmauer angedeutet. Kein Wunder, dass sich die Vermarkter hier auch an DEN Gitarrenladen in  Rothenburg ob der Tauber wandten und die Stadt in der Bewerbung der Edition herausgriffen. Prominent sind aber nicht nur die Marken im Musicpoint, prominent ist auch so mancher Gast. „Nicht alle erkenne ich gleich“, muss Harry Köhler gestehen und bezieht sich dabei auch auf die Phase vor Corona und vor der Mund-Nasenschutz-Pflicht in Läden. „Samy Deluxe hat hier schon eine Gitarre gekauft, auch die britischen Punker der Toy Dolls waren schon hier.“

Als besonders überraschend erwies sich ein Besuch ostdeutscher Rock-Legenden: „Drei ältere Herren kamen in meinen Laden“, startet Köhler seinen Bericht. „Dann kam der erste an die Kasse mit dem Hinweis: ‚Ich nehme die Ukulele und diese Mundharmonika bitte mit.‘ Dann kam der zweite mit einer Banjo-Ukulele, auch der dritte nahm reichlich Zubehör mit. Alle drei konnten die Instrumente auffallend gut spielen. Da kam ich dann schon ins Grübeln und fragte ins Blaue: ‚Macht ihr Musik in einer Band?‘ ‚Ja, seit 100 Jahren‘ ‚Wie heißt die denn?‘ ‚Die Puhdys!‘ Die Band war auf dem Rückweg von einem Konzert bei Ulm und war auf den Laden schon beim Besuch auf der Fahrt in den Süden aufmerksam geworden.“ Extra hätten sie dann noch einmal in Rothenburg gehalten. Köhler ließ es sich nicht nehmen, ein Foto mit den Berlinern zu machen.

Das zweite Standbein von Harald Köhler haben sicher viele von Ihnen auch schon fotografiert: Sind Sie jemals beim Weindorf in der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber gewesen? Oder bei den Reichsstadttagen? Hier bereitet Harald Köhler mit einer multimedialen Darstellung – Musik und visuelle Elemente schaffen die Atmosphäre – den Rahmen für den Genuss. Mit der Veranstaltungstechnik begann sein Geschäft, durch das Studium ist er hier tiefer eingetaucht und hat das perfektioniert. Überzeugen kann man sich davon auch im Toppler Theater, auch die Stöberleinsbühne und den Kaisersaal hat er bereits in Szene gesetzt. Bei all dieser Umtriebigkeit und Leidenschaft klingt es fast wie eine Untertreibung, wenn Harald Köhler die Musik als sein „Lebenselixir“ bezeichnet.

Sportbekleidung in Rothenburg ob der Tauber

Immer in Bewegung bleiben mit Christian Hübsch

Und wo finde ich das?

Im Web (bei Facebook): www.facebook.com/IntersportHuebsch/

Immer in Bewegung bleiben mit Christian Hübsch

Wer mit drei Jahren bereits regelmäßig  auf Skiern steht, wer als kleiner Junge mehrtägige Bergtouren mit der Familie erlebt und auch sonst mit Fußball und Volleyball mannschaftssportlich groß geworden ist, für den ist der Weg zum eigenen Sportladen zwar nicht vorgezeichnet. Aber allzu viel Fantasie braucht es eben auch nicht, wenn man Christian Hübsch von seiner Faszination für den Sport und für die Bewegung erzählen hört.

Vor fast exakt 20 Jahren – am 1. November 2000 – übernahm Christian Hübsch als Eigner den Intersport-Laden Lassauer am Markusturm in der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber, 2013 zog man zum heutigen Standort am Rödertor um. Aufgewachsen ist er in Schwieberdingen in der Nähe von Stuttgart, sein Traum bei der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann: der Sportbereich. 10 Jahre lang hatte er in München dort gearbeitet, immer mit dem Ziel eines eigenen Geschäfts. „Wir verkaufen in unserem Laden ja nicht bloß Schuhe, Skier und Jacken, wir befinden uns hier im Freizeitbereich der Kunden und sind damit sehr nah an den positiven Emotionen der Menschen“, meint Hübsch. Das motiviert ihn und sein vierköpfiges Team, die Bewegung gehört für ihn zum Alltag. Seine aktuelle Leidenschaft? Laufen, Schwimmen, Radfahren. Unter zehn Kilometern macht er es beim Joggen ungern, die Lieblingsstrecke beginnt vor der Haustür in Leuzenbronn und geht via Amerikanerwäldchen ins Taubertal, zurück dann über das Schandtaubertal und Bettenfeld. Beim Radfahren setzt er auf das Mountainbike – schließlich ist Rothenburg ob der Tauber auch mit einigen schönen Trails gesegnet.

Wie er vor zwanzig Jahren auf Rothenburg ob der Tauber als Filialstandort kam? „Für mich waren zwei Faktoren entscheidend, als ich mich so langsam nach einem eigenen Geschäft umschaute: Gute Lage und in einer Kleinstadt sollte es sein“, begründet Hübsch seine Entscheidung für die Tauberstadt. Warum eine Kleinstadt? Genug vom Rummel in München? „Nein, in einer Kleinstadt hat der Einzelhändler einfach den Vorteil, dass der Austausch und Kontakt mit den Menschen viel persönlicher ist.“ So darf sich Hübsch über eine Vielzahl an Stammkunden aus der Umgebung freuen. Auch, weil sich mit den Sportvereinen der Umgebung die Symbiose aus Sponsoring des Unternehmens und Nachfrage der Sportler als nachhaltig erweist. Der soziale Aspekt ist für Hübsch in den Vereinen das Plus am Sport, welches in Corona-Zeiten mit der Einschränkung des Amateursports leider verloren ginge.

Was hat sich sonst geändert für Hübsch im Corona-Jahr 2020? Beim Einkauf haben sich auch die Lieferketten bei Sportartikeln verschoben, selbst der Fachhändler wartet schon mal länger als gewohnt auf die Ware. Und von Kundenseite? Der Trend zur Bewegung im Freien kommt auch bei Hübsch und seinem Team an. Hier setzt er auf die zielgerichtete Beratung und das Eingehen auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden: „In Sportsegment müssen wir ein feines Gespür haben, auf welchem Stand der Kunde ist und ihn dahingehend beraten. Das schafft langfristiger Vertrauen“, erklärt Hübsch. Vereinfacht: Nicht jeder, der sich gesundheitsfördernd um die Altstadt von Rothenburg bewegt, braucht das hochpreisigen Bergwanderschuh. „Bewegung und Ernährung seien die entscheidenden Komponenten für die Gesundheit“, so Hübsch und fügt lächelnd hinzu: „Wenn es um die Bewegung geht, sind Sie bei Intersport Hübsch richtig aufgehoben.“

Weihnachten in Rothenburg ob der Tauber

Sie bringen das Licht in ihr Haus: Leyk's Lichthäuser

Leyk's Lichthäuser Rothenburg - Manufaktur - Firma Leyk

Und wo finde ich das?

Sie bringen das Licht in ihre Wohnung

Die Firma Leyk’s Lichthäuser hat in Rothenburg ob der Tauber ihr Glück gefunden. Was vor über 30 Jahren als 2-Ehepartner-Unternehmen startete, gilt jetzt als Vorzeigebetrieb der Manufakturen-Initiative „Handmade in Rothenburg“. Auf den Weihnachtsmärkten Süddeutschlands wurde die Firma einst groß, am Reiterlesmarkt in Rothenburg ist man seit den frühen 90er-Jahren präsent.

Alles fing als zu klein geratenes Experiment an – für den Nachwuchs von Ursula und Bernd Leyk sollte ein Spielzeug her. Also formte Ursula selbst ein Haus aus Ton für Ihre Tochter und brannte es. Das erwies sich als guter Anfang, perfekt war es jedoch noch nicht: größer musste es werden – und mit Hohlräumen zum Hineinfassen und zum Hineinstecken von Teelichtern. Was Ursula Leyk und Ihre Tochter wohl nicht ahnen konnten: 35 Jahren später gibt es passionierte Sammler von Leyk’s Lichthäuser, die auf die jährlich erscheinenden Neuheiten im Katalog hinfiebern.

Zwei neue Modelle kreieren die Leyk’s pro Jahr – eines von Ursula Leyk, eines von Bernd Schulz-Leyk erdacht. Wettbewerb, welches neue Modell sich besser verkauft? Vielleicht das Geheimnis des jahrelangen Erfolgs, scherzen die beiden im Gespräch. Die Lichthäuser, die sich mit Teelichtern oder elektrischen Alternativen von innen illuminieren lassen, basieren teilweise auf wahren Gebäuden, teilweise auf erdachten Konstruktionen. Häufig im Fokus: das romantisierende Fachwerk, so auch in der Märchenkollektion. Mit den Lichthäusern von Leyk lässt sich auch gut die halbe Rothenburger Altstadt nachstellen: die Gaststube „Zur Höll“, die Ratstrinkstube, die Marienapotheke und viele weitere Gebäude aus der weltbekannten Altstadt finden sich in der Kollektion wieder.

Wie die Kugel zum Weihnachtsbaum passt das heimelige, leuchtende Ambiente der Häuser natürlich zur dunklen Winterzeit – und damit zu den Weihnachtsmärkten. Und genau hier fanden Ursula und Bernd Leyk ihre ersten Käufer. Von Markt zu Markt zogen sie anfangs im süddeutschen Raum, in Rothenburg ist die Familie seit den 90ern auf dem Reiterlesmarkt präsent. Viele Sammler aus aller Welt kamen in der Stadt mit dem weltberühmten Markt erstmal in Kontakt mit den Lichthäusern, kauften ihr erstes Modell und blieben über den postalischen Katalog und später den Online-Handel dran. Auch in diesem Jahr leuchtet in Rothenburg ob der Tauber nicht nur der große Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz, auch die Häuser von Leyk bringen das Licht auf den Markt – und finden so vielleicht neue Sammler.

Mehr Geschichten folgen bald an dieser Stelle…

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