Jakobskirche

Rothenburgs Stadtkirche St. Jakob – eine Pilgerstätte zu Tilman Riemenschneider

Der Name der Stadtkirche deutet es schon an: Rothenburg ob der Tauber liegt an den Jakobswegen nach Santiago de Compostela. Über 1000 Pilger treffen in der Jakobskirche jährlich ein. Weltbekannt: der eindrucksvolle Heilig-Blut-Altar von Tilman Riemenschneider. Den sollten Sie auf keinen Fall verpassen, doch auch sonst lohnt ein ausführlicher Besuch in der von 1311 bis 1484 fertiggestellten St. Jakob-Kirche. Wir erklären Ihnen warum.

Die Heilig-Blut-Reliquie im Altar von Tilman Riemenschneider

St. Jakob in Rothenburg - Riemenschneider Heilig-Blut-Altar - Pfitzinger

Eine Reliquie in einer protestantischen Kirche? Was zunächst merkwürdig erscheint, macht hier durchaus Sinn. Der Riemenschneider-Altar wurde beim konfessionellen Wechsel (St. Jakob war einst altkirchlich, also katholisch) nicht zerstört. Der Holzaltar im westliche Hochchor stellt das letzte Abendmahl dar, die Reliquie befindet sich in dem Kreuz über den detailreichen Schnitzereien – auf einem Tuch wurde Messwein ausgeschüttet, das Blut Jesu. Der Altar bietet noch so einige andere überraschende Besonderheiten: Am besten, Sie nehmen an einer der täglichen Kirchenführungen durch St. Jakob teil, um auch keines der Geheimnisse des Altars zu verpassen.

Blick auf St. Jakob in Rothenburg - Pfitzinger

Der erste Blick geht auf den Herlin-Altar

A propos verpassen: Das geschieht so manchem eiligen Besucher gar mit dem ganzen Riemenschneider-Altar. Denn beim Eintritt in die Jakobskirche blickt man nicht auf diesen, sondern im Ostchor auf den Hauptaltar der Kirche. Dieser stammt von Friedrich Herlin und ist kaum weniger bedeutsam als der Riemenschneider-Altar. Der Hauptaltar von St. Jakob ist auch als 12-Boten-Altar bekannt. Auf seinen Flügeln ist der Weg des hl. Jakob nach Santiago de Compostela dargestellt, außerdem findet sich hier die älteste Darstellung des Rothenburger Marktplatzes. Wer genau hinschaut, erkennt die Ratstrinkstube sowie das Rathaus Rothenburgs vor dem Brand von 1501 mit der alten gotischen Fassade.

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Eindrucksvoll am Morgen: Die Fenster im Ostchor

St. Jakob in Rothenburg - Fenster - Pfitzinger

Kaum aus dem Staunen heraus kommen die Besucher, wenn sie bei Sonnenschein morgens die Kirche von St. Jakob betreten. Dann erstrahlen die Fenster im Ostchor in den unterschiedlichsten Farben. Auch hier lohnt der Blick auf die Details: So befindet sich in einem der Fenster die Darstellung der Flucht des jüdischen Volkes aus Ägypten. Statt Manna fallen auch Brezen auf die Flüchtenden vom Himmel, sodass diese die Reise durch die Wüste überleben können. Ein göttliches Wunder auf bayerisch-fränkisch eben.

St. Jakob Rothenburg - Innenansicht - Pfitzinger

Die Orgelkonzerte in St. Jakob

Die Rieger-Orgel in St. Jakob zählt zu den größten in ganz Bayern. Kurze, kostenfreie Orgelkonzerte finden in der Kirche das ganze Jahr über statt. Zudem gibt es während der Adventszeit die Möglichkeit, sich 30-minütige Konzerte anzuhören – ein eindrucksvolles Erlebnis. Eine weitere Besonderheit: Die Orgel von St. Jakob lässt sich auf beiden Seiten bespielen – sowohl Richtung Kirchenschiff als auch Richtung Westchor mit dem Altar von Tilman Riemenschneider. Eine weitere Besonderheit der Jakobskirche: Die beiden Türme wurden unterschiedlich hoch gebaut.

St. Jakob in Rothenburg - Orgel - Pfitzinger

Öffnungszeiten Jakobskirche Rothenburg (St. Jakob):

Die St.-Jakobs-Kirche ist wie folgt geöffnet:

Jan. bis März, November: 12–15 Uhr
April bis Oktober: 10–18 Uhr
Während des Weihnachtsmarktes: 10–17 Uhr
Änderungen vorbehalten

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