Das Taubertal – Rothenburgs grüne Oase
Den schönsten Blick auf Rothenburg ob der Tauber? Neben Fachwerkromantik und einzigartiger Bausubstanz in der Altstadt macht auch die Topographie Rothenburg ob der Tauber einzigartig: Bei der Anreise über die Hohenloher Ebene stört beim Blick über das Taubertal kaum ein modernes Gebäude den Blick auf die mittelalterliche Altstadtmauer und die unzähligen Türme. Rothenburg ob der Tauber liegt – das verrät schon der Zusatz im Stadtnamen – hoch oberhalb der Tauber und birgt somit den perfekten Ausgangspunkt für Radtouren und Wanderrunden, zum Beispiel entlang des Mühlenwegs. Was sollten Sie im Taubertal bei Rothenburg auf jeden Fall sehen? Wir liefern ein paar Ideen.

Von der Tagungsstätte Wildbad bis zur Doppelbrücke

Südlich vom Spitaltor treffen Sie im Taubertal direkt am Fluss gelegen auf ein einzigartiges Kleinod, einen Ort der Ruhe und Einkehr: In der Evangelischen Tagungsstätte Wildbad lässt es sich trefflich nächtigen, speisen oder Kultur erleben, in dessen pittoresker Parkanlage kann man ein Picknick genießen oder auf einer echten, historischen Holzbahn kegeln. Das Gebäude wirkt wie ein verträumtes Märchenschloss, die von 1894 bis 1903 erbaute Kuranlage dient heute als Ort für Tagungen, Konzerte und Kunstausstellungen. Folgt man von hier aus der Tauber flussabwärts, so stößt man schon bald auf die Eselsbrücke – ebenso ein alter Handelsweg wie die gleich darauf folgende Doppelbrücke. Die erinnert mit ihrem Doppelbogen etwas an die Architektur der Römer. Der Hintergrund: Die ursprüngliche Brücke geriet zu kurz, so bauten die Planer einfach eine weitere Brücke über den Lauf der Tauber. Neben der einzigartigen Sicht auf die Stadtsilhouette von Rothenburg ob der Tauber lohnt hier auch der Blick auf die einstige Bedeutung der Brücke: Als Zollbrücke war sie im Mittelalter einer der Gründe für den Reichtum der Stadt, die Steuereinnahmen flossen auf diesem Handelsweg reichlich. Im 2. Weltkrieg wurde die Brücke gesprengt und ähnlich wie die Stadtmauer originalgetreu wieder aufgebaut.
Entlang des Mühlenwegs nach Detwang
Wenn Sie über die Doppelbrücke dem Lauf der Tauber weiter folgen, befinden Sie sich schon längst auf dem schönen Tauber-Mühlenweg: Die Dichte an Mühlen rund um Rothenburg ob der Tauber ist weltweit einzigartig. Viele befinden sich heute in Privatbesitz, manche dienen Gästen heute als Pension. Der Wanderweg entlang der Mühlen illustriert die Geschichte und die Bedeutung der Mühlen im Taubertal. Er zählt zu dem umfangreich ausgeschilderten Wegenetz für Wanderer, das rund um Rothenburg ob der Tauber 13 Touren bietet. Eines haben alle Wege gemeinsam: Sie bieten wundervolle Ausblicke auf die Altstadt und ein Naturerlebnis für alle Altersklassen. Im Taubertal selbst kann man auch per Rad auf einem der schönsten Wege Deutschlands in die Natur eintauchen. Auf einer solchen Tour – ob zu Fuß oder per Rad – sollte man in jedem Falle auch am Topplerschlösschen (1388) einen Halt machen. Dies diente einst als Sommerfrische für den Bürgermeister Toppler und ist mit seiner stelzenartigen Bauweise ein Vorbild für Nachahmer: Der Herzgstadl der Jagdanlage Rieseneck in Thüringen zitiert das Topplerschlösschen architektonisch im frühen 20. Jahrhundert. Das Haus steht auf dem Anwesen von Familie Boas, die Besuchern gern einen Einblick in das Topplerschloss gewährt. Weiter geht die Reise entlang der Tauber hin zum Biergarten Unter den Linden und dann nach Detwang. In diesem Ortsteil von Rothenburg ob der Tauber liegen nicht nur zwei herrliche Campingplätze, sondern der Besucher trifft in der Kirche auch einen weiteren Altar Tilman Riemenschneiders. Von Detwang lässt sich auch der letzte Blick auf die Altstadtkulisse von Rothenburg ob der Tauber erhaschen, ehe man Richtung Bettwar und Creglingen (mit der Herrgottskirche und Riemenschneiders Marienaltar) gen Norden weiterzieht – oder man kehrt einfach wieder um.
