Das Plönlein – Rothenburgs Wahrzeichen
Was ist eigentlich das Plönlein? Und wo befindet es sich in Rothenburg ob der Tauber? Viele Gäste fragen nach dem Wahrzeichen und wohl bekanntesten Fotomotiv in Rothenburg – wir nehmen es hier als Ausgangspunkt für eine kurze Tour zu den historischen Wohngebäuden der Stadt.

Das Plönlein – mehr als ein Gebäude

Viele meinen, ein gelbes Fachwerkhaus vor dem Eingang zum Spitalviertel sei mit dem Begriff Plönlein gemeint. Das schiefe, krumme Haus steht tatsächlich im Zentrum des Plönleins. Übersetzt heißt der Begriff Plönlein nämlich „Kleiner Platz am Brunnen“, zum Ensemble des Plönleins gehören folglich auch der Brunnen vor dem Fachwerksolitär sowie die beiden Türme der alten Stadtmauer, die links und rechts davon hochragen – links der Siebersturm, der ins Spitalviertel führt, rechts der Turm des Kobolzeller Tores aus dem Jahr 1360, der den Weg ins Taubertal weist.
Was macht Pinocchio in Rothenburg?
Das Plönlein ist ein echter Weltstar: Das Fachwerkhaus am Plönlein stellt für viele das typische Rothenburger Altstadtmotiv dar. Angefangen beim Walt Disney Klassiker „Pinocchio“ (1940) wird seine Architektur immer wieder dann von Künstlern, Architekten und Designern kopiert, wenn es gilt eine typische mittelalterliche europäische Kulisse darzustellen. So taucht es in Videospielen (Tekken Tag Tournament 2), Musikvideos (zuletzt in Lil Dicky’s Song „Earth“) und Comics bzw. japanischen Mangas (Little Snow Fairy Sugar, 2001) auf.

Vom Plönlein über den Markusturm in die Herrngasse
Vom Plönlein aus kann man trefflich die schönsten historischen Wohnhäuser der Altstadt erkunden. Durch die Untere Schmiedgasse erreichen die Besucher vom Plönlein aus schon bald den Alten Stadtgraben – diese Gasse heißt natürlich nicht zufällig so: der Graben vor der ursprünglichen Stadtmauer wurde hier einst nach der Stadterweiterung aufgeschüttet und an dieser Stelle entstand neuer Wohnraum. Eines der ältesten, originalbelassenen Häuser aus jener Zeit kann man heute als Museum oder einer Stadtführung mit der Handwerker-Witwe Walburga besuchen: das Alt-Rothenburger Handwerkerhaus. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zu einem weiteren weltbekannten Fotomotiv Rothenburgs, dem Röderbogen und Markusturm. Zur Zeit der ersten Stadtmauer von Rothenburg ob der Tauber aus dem 13. Jh.war dies eines von vier ursprünglischen Stadttoren. Mehr Informationen finden Sie unter Rothenburger Turmweg. Die Dachform des Markusturms inspirierte um 1900 Londoner Architekten für das Gebäudeensemble „Arcade House“ und „Temple Fortune House“ als Zugang zum Stadtteil „Hampstead Garden Suburb“. Mehr dazu unter Pittoresk – Rothenburg als Landschaftsgarten. Wer in Rothenburg Störche sucht, wird auf dem Dach des Markusturms im Frühjahr und Sommer fündig.
Vom Markusturm aus reicht dann ein kurzer Gang gen Marktplatz, um in die herrschaftliche Patriziergasse im Westen der Stadt zu kommen. Auf dem Weg in den Burggarten finden sich in der Herrngasse einige der ältesten Anwesen Rothenburgs, das heutige Hotel herrnschlösschen gilt als ältestes Steinhaus der Stadt.
